Nach Monaten der Planungen und einer enormen Ungewissheit beginnt für die dänische Nationalmannschaft am Freitag die Handball-Weltmeisterschaft in Ägypten.

Die dänischen Spieler sind am Dienstag angereist und haben ihr Hotel in Kairo bezogen. In Nikolaj Jacobsens 20-köpfigem Kader sind einige neue Gesichter zu sehen.

Rasmus Lauge und der ehemalige SønderjyskE-Spieler Casper U. Mortensen mussten verletzungsbedingt zu Hause bleiben, Henrik Toft Hansen leidet unter den Folgen einer Corona-Infektion. Auf andere etablierte Kräfte wurde derweil bewusst verzichtet, um Platz für neue, junge Spieler zu schaffen.

„Einige haben ihre Form im Vorfeld des Turniers nicht gefunden. Andere haben mittlerweile ein Alter erreicht, in dem es natürlich ist, sich als Trainer nach Alternativen umzusehen“, sagt Nikolaj Jacobsen.

Die Rede ist unter anderem von René Toft Hansen (36) und Hans Lindberg (39), auf die der dänische Nationaltrainer in Zukunft verzichten wird.

Insgesamt wurden sechs Spieler mit jeweils mehr als 100 Länderspielen aussortiert. Stattdessen sollen es junge, hungrige Spieler wie Nikolaj Læsø, Mathias Gidsel, Benjamin Jakobsen, Emil Jakobsen und Emil Nielsen richten.

Während des Turniers zusammenwachsen

Dass die Wahl Chancen und Risiken birgt, ist sich Nikolaj Jacobsen bewusst.

„Es wird nicht ganz einfach, weil wir im vergangenen Jahr nur eine Woche zusammen trainiert haben. Die Spieler werden dadurch vermutlich etwas mehr Fehler machen als 2019“, so der Nationaltrainer.

Vor zwei Jahren konnte Dänemark souverän die Weltmeisterschaft gewinnen, doch das Team hatte seinen Zenit erreicht. Bei der Europameisterschaft 2020 schied die Mannschaft sang- und klanglos in der Vorrunde aus.

Mit Ungarn, Island und Russland war die Gruppe allerdings deutlich stärker besetzt als bei der WM in Ägypten. Dänemarks Gegner in der Vorrunde heißen Bahrain, Argentinien und Kongo – gute Möglichkeiten, um sich für den Rest des Turniers einzuspielen.

Furchteinflößend klingen auch die Namen der Gegner in einer möglichen Zwischenrunde nicht. Drei Mannschaften kommen aus der Gruppe C und werden zwischen Kroatien, Qatar, Japan und Angola ermittelt. Zwei Teams ziehen nach drei weiteren Spielen ins Viertelfinale ein, was Dänemark als offizielles WM-Ziel ausgegeben hat.

„Wir sind viele vom alten Stamm, die versuchen müssen, die neuen Spieler zu integrieren. Sie wirken hungrig“, sagt der routinierte Torhüter Niklas Landin. „Wir müssen auf jeden Fall besser spielen als bei der EM. Wir müssen zeigen, dass die Leistung nicht unserer Mannschaft würdig war“, so der Keeper des THW Kiel.

Dänemark trifft am Freitagabend um 20.30 Uhr im ersten Gruppenspiel auf Bahrain.