SPEEDWAY

Jacob Olsen lässt sich nicht ausbremsen

Jacob Olsen lässt sich nicht ausbremsen

Jacob Olsen lässt sich nicht ausbremsen

Apenrade/Woyens
Zuletzt aktualisiert um:
Die Zuschauer müssen sich zunächst mit Vorfreude begnügen. Foto: Lasse Lagoni/Vojens Speedway Center

Die Corona-Krise wird den Speedway-Sport in Woyens nicht aus der Bahn werfen, meint der Direktor des Vojens Speedway Centers.

Die internationale Sportwelt liegt wegen der Corona-Pandemie am Boden, und die finanziellen Konsequenzen werden auch im dänischen Speedway-Sport spürbar sein.

Trotz allem glaubt der Direktor des Vojens Speedway Center, Jacob Olsen, daran, dass der Sport gestärkt aus der Krise hervorgehen wird.

„Zum jetzigen Zeitpunkt ist es schwer, vorherzusagen, wann wieder Rennen mit Zuschauern durchgeführt werden können. Der dänische Sport ruht seit einem Monat. Für den Speedway sind die Verluste gering – noch“, betont Jacob Olsen.

Neues Leben im Speedway Center

Dabei lief es doch gerade so gut im altehrwürdigen Speedway Center in Woyens. Fast zu gut, sollte man meinen.

Im vergangenen Jahr feierte das Team um Jacob Olsen das Comeback als Austragungsort eines Grand-Prix-Rennens um die Weltmeisterschaft sowie ein Rennen der EM-Runde.

Für die neue Saison wurde mit SES – Sønderjylland Elite Speedway ein eigenes Team ins Leben gerufen, das seine Heimrennen in Woyens austragen soll, und im Januar trat Maiken Friis Krüger eine neue Stelle als Eventmanagerin an. Über den Motorsport hinaus sollte sie kulturelle Events und Veranstaltungen für das Wirtschaftsleben im Speedway Center koordinieren.

Ohne Events keine Managerin

Alle standen in den Startlöchern und wurden durch die Corona-Pandemie abrupt ausgebremst. Maiken Friis Krüger musste wieder gehen – ohne Events keine Managerin.

„Dank unserer guten Zusammenarbeit mit der Kommune Hadersleben und unseren treuen Sponsoren kann ich immer noch ruhig schlafen“, erklärt Jacob Olsen. „Aber es hat mir sehr wehgetan, dass wir Maiken Friis Krüger verabschieden mussten, die im Februar bei uns als Eventmanagerin angefangen hat. Wir hoffen, dass sie zu einem späteren Zeitpunkt wiederkommen kann“, so Jacob Olsen, Direktor der Betreiberfirma Speed1Way.

Enger Kalender

Die sechs Heimrennen des neuen Teams sind als eine der großen Einnahmequellen für das Jahr 2020 fest eingeplant. Der Saisonstart der dänischen „Metal Speedway League“ sollte am 22. April erfolgen und wurde abgesagt. Wann es weitergehen wird, weiß niemand. „Sollte die Liga im Juni beginnen, fehlen insgesamt 17 Matches aus dem April und aus dem Mai. Man braucht viel Fantasie, um sich vorstellen zu können, wie alle Rennen bis zum Finale im September durchgeführt werden sollen“, sagte Jacob Olsen. „Ich glaube, wir müssen uns auf eine kürzere Saison mit weniger Rennen einstellen.“

Jacob Olsen hat das Vojens Speedway Center von seinem Vater übernommen. Foto: Vojens Speedway Center

In kurzer Zeit viel bewegt

Es ist nunmehr 16 Monate her, dass Jacob Olsen die Anlage von seinem Vater Ole Olsen übernommen hat. Im Vordergrund lagen neben den beiden Großveranstaltungen im Jahre 2019 Renovierungsarbeiten für das in die Jahre gekommene Stadion.

Es wurden viel Zeit, Mühe und Geld investiert, um das einstige Speedway-Mekka aus dem Dornröschenschlaf zu rütteln.

Aus der Bahn werfen lässt sich der ehemalige Profifahrer und Nationaltrainer durch die Krise nicht. Doch er ist sich sicher, dass die Pandemie den Sport verändern wird.

Zeit für Veränderungen

„Speedway ist nur ein kleiner Teil der großen Unterhaltungsindustrie. Viele Veranstalter haben in dieser Zeit die Möglichkeit, ihre bisherigen Formate zu überdenken. Ich persönlich glaube, dass sich der internationale Speedwaysport verändern wird“, meint Jacob Olsen. „Müssen es so viele Rennen über so viele Monate sein? Können die WM- und EM-Formate schlanker gestaltet werden? Werden die Fahrer in ein paar Jahren immer noch quer durch Nordeuropa reisen, um sich jede Woche ihr Brot zu verdienen?“, fragt sich ein nachdenklicher Jacob Olsen.

Mehr lesen