UEFA EURO 2020

Hjulmand muss die richtige Balance finden

Hjulmand muss die richtige Balance finden

Hjulmand muss die richtige Balance finden

Ritzau/hdj
Helsingør/Apenrade
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Für die Aufstellung gegen Belgien wird neben der körperlichen auch die psychische Verfassung der Profis eine Rolle spielen. Foto: Mads Claus Rasmussen/Ritzau Scanpix

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Bei der Aufstellung für die zweite EM-Gruppenpartie am Donnerstag werden nicht nur taktische Überlegungen eine Rolle spielen, sondern auch psychologische.

Wie bekommt man den brandgefährlichen Stürmer Romelu Lukaku in den Griff?

Wo sind die Schwächen in Belgiens routinierter Abwehr?

Wie kann vermieden werden, dass Dänemark zum dritten Mal in weniger als einem Jahr von der Nummer eins der Welt dominiert wird?

Das sind einige der Fragen, die im Hinblick auf Dänemarks zweites EM-Gruppenspiel am Donnerstag relevant erscheinen. Christian Eriksen geht es nach seinem Kollaps am Sonnabend besser und es ist Zeit, nach vorne zu schauen und die Mannschaft taktisch auf die Partie vorzubereiten. Oder?

Komplizierte Vorbereitung

„Ich habe viel darüber nachgedacht. Wir müssen ohne Zweifel die Menge an Informationen für die Spieler richtig dosieren“, sagt Trainer Kasper Hjulmand. „Andererseits müssen wir uns so auf das Spiel vorbereiten, wie wir es immer tun. Die Spieler müssen sich Videos anschauen, sie müssen trainieren und sie müssen bereit sein, wenn es darum geht, ihre Aufgaben auf dem Platz zu lösen“, so Hjulmand. „Meine Aufgabe ist es, dass sie sich bereit fühlen. Da hilft es auch nicht, wenn wir es einfach lassen, und die Spieler unvorbereitet in die Partie schicken.“

Beim Spiel gegen Finnland am Sonnabend musste Simon Kjær in der zweiten Hälfte ausgewechselt werden; er fühlte sich nach dem Kollaps von Christian Eriksen nicht in der Lage, die Partie fertig zu spielen.

Dem Mittelfeldstar geht es mittlerweile besser, aber obwohl der Trainer von einer deutlich gelösteren Stimmung im Lager des dänischen Teams berichtet, zeigt er Verständnis dafür, falls sich der ein oder andere Spieler nicht zu 100 Prozent für das Belgien-Spiel bereit fühlt.

Den Schock verdauen

„Es ist noch zu früh, um zu beurteilen, ob uns alle Spieler zur Verfügung stehen. Das werden wir noch besprechen müssen“, meint der Trainer. „Wir müssen uns darauf vorbereiten, dass Spieler nicht zur Verfügung stehen. Normalerweise sprechen wir darüber, was wir tun, wenn der Gegner ein Tor schießt, in Überzahl kommt oder Ähnliches. Jetzt geht es auch darum, welche Gefühle uns treffen können.“

Hjulmand rechnet damit, dass besonders die Phase vor dem Spiel von Emotionen geprägt sein wird. Darauf werde sich das Team vorbereiten.

„Wenn das überstanden ist, und der Schiedsrichter anpfeift, müssen wir in den Wettkampfmodus eintreten und alles dafür geben, dieses Spiel zu gewinnen“, so Hjulmand.

Rückkehr an den Ort des Schreckens

Für den Mittwoch ist nicht nur ein Training in Helsingør geplant, sondern auch ein Ausflug in das Nationalstadion – dem Ort, an dem sich das dramatische Unglück um Christian Eriksen am Sonnabend abgespielt hat.

So soll vermieden werden, dass die Erinnerungen daran erst kurz vor dem Spiel gegen Belgien am Donnerstag wieder hochkochen, erklärt Hjulmand.

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