WM in Schweden

Handball: Dänemark zum dritten Mal in Folge Weltmeister

Handball: Dänemark zum dritten Mal in Folge Weltmeister

Handball: Dänemark zum dritten Mal in Folge Weltmeister

cvt/Ritzau
Stockholm
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Rasmus Lauge gehörte zu den Aktivposten im Finale. Foto: Liselotte Sabroe/Ritzau Scanpix

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Das ist Sportgeschichte: Mit 34:29 schlägt das dänische Team den ewigen Rivalen aus Frankreich – und schafft, was kein Team zuvor erreicht hat. Matchwinner wurde mit zehn Treffern Rasmus Lauge, der zuvor im Turnier kein einziges Tor erzielt hatte.

Die dänische Männernationalmannschaft hat internationale Handballgeschichte geschrieben. Mit einem 34:29-Finalsieg über Frankreich wurde Dänemark die erste Nation, die die WM zum dritten Mal in Folge gewonnen hat.

Nikolaj Jacobsen hat somit als dänischer Nationaltrainer noch nie ein Weltmeisterschaftsspiel verloren. Er hat inzwischen 28 Spiele lang das Sagen gehabt.

Nikolaj Jacobsen feiert den dritten WM-Erfolg in Folge. Foto: Liselotte Sabroe/Ritzau Scanpix

Jacobsen lobt den Teamgeist

„Ich kann es nicht fassen. Ich bin so stolz. Ich denke, wir haben ein fantastisches Turnier gespielt. Und wenn wir zusätzliche Hilfe brauchten, kamen sie von der Bank und halfen, das Spiel zu entscheiden“, so der Trainer nach der Schlusssirene.

„Es fällt mir schwer, die richtigen Worte zu finden, wenn ich gerade wieder Weltmeister geworden bin“, so Nikolaj Jacobsen zu DR. Über Rasmus Lauge sagte er: „Wir haben Rasmus vermisst. Er hat ein wenig mehr Geschwindigkeit mitgebracht als Mikkel (Hansen, Anm. d. Red.), und das war wahnsinnig wichtig.“

Emotional wichtig waren auch zwei wuchtige Tore von Mads Mensah in der Schlussphase. Er „kam herein und schoss zwei Tore aus dem Nichts. Kevin (Møller, Anm. d. Red.) hatte einige Paraden, die uns etwas Luft verschafft haben“, so Jacobsen.

Nachdem der Triumph in Stockholm gefeiert wurde, reist das Goldteam am Montagnachmittag zur Ehrung nach Kopenhagen zurück.

Das dänische Team feierte den dritten Triumph insgesamt – und in Serie. Foto: Liselotte Sabroe/Ritzau Scanpix

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Das Team macht Hoffnung auf noch mehr Erfolge

Die Nationalmannschaft Dänemarks ist ein Team mit einer gesunden Mischung aus erfahrenen Kräften und jungen Talenten, das Hoffnung macht, dass die glorreichen Tage noch lange andauern können.

Das Finale von Stockholm wird derweil als der große Auftritt von Rasmus Lauge in Erinnerung bleiben. Nach einem schwierigen Turnier ist er mit einer überragenden Leistung in der zweiten Halbzeit zum Matchwinner aufgestiegen.

Lauge übernahm die Hauptrolle vom jungen Simon Pytlick, der in Frühphase die gefährlichste Waffe Dänemarks war. Im bisher größten Spiel seiner Karriere zeigte er sich gegen die erfahrene französische Abwehrreihe völlig unbeeindruckt.

Der talentierte junge Mann von der Insel Fünen traf allein vor der Pause sechsmal. Es muss jedoch gesagt werden, dass der französische Nationaltorwart Vincent Gerard wenig tat, um den dänischen Spielfluss zu stoppen.

Pytlick und Mathias Gidsel zerrten und zehrten an der französischen Abwehr. Und sowohl Lauge als auch Niclas Kirkeløkke erinnerten die Franzosen mit jeweils zwei Toren daran, dass sie sich auch auf andere als die beiden jungen Himmelsstürmer konzentrieren mussten.

Frankreich holte immer wieder auf

Mitte der ersten Halbzeit lag Dänemark mit 12:7 in Führung, doch bis zur Pause drehte sich der Wind.

Frankreichs Torwartwechsel brachte Glück, und auf der anderen Seite hatte die dänische Abwehr zunehmend Probleme mit dem Franzosen.

Zur Pause war der Vorsprung auf 16:15 geschrumpft und Frankreich hatte sich zurück ins Spiel gespielt.

Mikkel Hansen ohne Torschuss

Es war ungewöhnlich, dass Mikkel Hansen eine Halbzeit ohne einen einzigen Torschuss blieb. Der routinierte Schütze konzentrierte sich ausschließlich darauf, seine Mitspieler freizuspielen und saß zu Beginn der zweiten Halbzeit auf der Bank.

Lauge übernahm die Rolle des Spielmachers und zog von Beginn der zweiten Halbzeit an die Fäden. Er sorgte für die nötige Torgefahr und Körperlichkeit im Team und wurde mit zehn Toren Topscorer.

Als Landin beim Stand von 32:29 eingewechselt wurde und zwei Minuten vor Schluss einen französischen Siebenmeter parierte, war auch die letzte französische Hoffnung erloschen.

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Kommentar

Jens Kragh Iversen
Jens Kragh Iversen Sportredakteur
„Der unerwartete Triumph des Kollektivs“