Sportjahr 2020

Goldjagd in dänischen Städten

Goldjagd in dänischen Städten

Goldjagd in dänischen Städten

Ritzau/hdj
Kopenhagen
Zuletzt aktualisiert um:
Foto: Liselotte Sabroe/Ritzau Scanpix

Kopenhagen ist einer der Gastgeber der Fußball-Europameisterschaft 2020. Herning und Frederikshavn richten die Handball-EM der Frauen aus, und die Weltelite im Badminton besucht Aarhus.

Die dänischen Zuschauer bekommen im Jahr 2020 die Gelegenheit, einige der besten Fußball-, Handball- und Badmintonspieler der Welt aus nächster Nähe zu beobachten.
Denn Dänemark ist im kommenden Jahr Gastgeber für eine Reihe großer Sportereignisse.

Am meisten sticht dabei die Europameisterschaft im Fußball heraus, bei der Dänemark einer der Gastgeber ist. Es ist sehr wahrscheinlich, dass das eine einmalige Gelegenheit ist, denkt der Geschäftsführer von Sport Event Denmark, Lars Lundov. Er erwartet einige magische Tage, wenn Dänemarks Nationalteam im Juni und Juli drei Gruppenspiele gegen Finnland, Belgien und Russland in Kopenhagen austrägt. Darüber hinaus wird im Parken auch ein Achtelfinale stattfinden.

„Das kann eine einmalige Sache sein, dass die Europameisterschaft nach Dänemark kommt. Der europäische Fußballverband UEFA hat das Turnier auf zwölf Länder verteilt, und ich weiß, dass das sehr schwierig war. Wir wissen also nicht, ob das jemals wiederholt wird“, sagt Lundov.

Vor einigen Jahren war die Europameisterschaft noch ein Turnier, um das sich auch kleinere Länder bewerben konnten. Das ist Lundov zufolge heutzutage fast undenkbar, zumal 24 Länder teilnehmen und die Anforderungen an die Stadien immer höher werden.

„Das könnte unser kleines Land gar nicht alleine hinkriegen. Es kann schon sein, dass die UEFA es in Zukunft noch einmal aufteilt, aber es kann auch sein, dass sie dahin zurückgehen, es in nur einem Land oder in zweien auszutragen“, erzählt Lars Lundov. 

Foto: dpa

Geteilte Ausrichtungen für große Sportereignisse werden immer beliebter. Im Dezember ist Dänemark mit Norwegen Gastgeber für die Handball-Europameisterschaft der Frauen. Gespielt wird in Herning und in Frederikshavn.

„Die geteilte Gastgeberrolle ist eine klare Tendenz im Handball und im Eishockey. Es kann durchaus sinnvoll sein, da das Interesse und somit auch das Heimpublikum größer wird. Wir haben in der Vergangenheit schon Turniere mit Norwegen ausgerichtet, und dieses Mal findet das Final-Wochenende in Norwegen statt. Es wechselt hin und her, und das ist nur fair“, sagt Lundov.

Neben den geteilten wird Dänemark auch einige Turniere alleine ausrichten. Im Mai wird in Aarhus die Mannschafts-Weltmeisterschaft im Badminton ausgetragen. Bei den Männern heißt das Turnier Thomas Cup und bei den Frauen Uber Cup.  Es ist das erste Mal, dass die Mannschafts-WM im Badminton nach Dänemark kommt. Das Arrangement hat sich Dänemark im Doppelpack gesichert. Es beinhaltet auch die individuelle Weltmeisterschaft, die im Jahre 2023 nach Kopenhagen kommt.

Foto: Claus Fisker/Ritzau Scanpix

„Wir sind in einer Position, in der wir die Turniere bekommen, um die wir uns bewerben. Wir haben mittlerweile eine solche Expertise und Erfahrung im Ausrichten von Sportevents aufgebaut, dass die internationalen Verbände uns vertrauen“, erzählt Lundov. „In den vergangenen zehn Jahren haben wir 80 Prozent oder mehr der Events bekommen, um die wir uns beworben haben. Im Jahre 2019 haben wir bisher alles bekommen.“

Im Kalender stehen bereits viele Veranstaltungen für die kommenden Jahre. Unter anderem die ersten drei Etappen der Tour de France 2021, die Reitsport-WM 2022 und die Eishockey-Weltmeisterschaft 2025 gemeinsam mit Schweden. Lundov träumt noch davon, die WM im Radsport zurück nach Dänemark zu bekommen. 2011 wurde sie hier ausgetragen, doch seitdem ist sie nicht mehr in Reichweite.

„Radfahren ist einfach perfekt für Dänemark. Unsere Herausforderung ist, dass die Rad-WM sehr teuer geworden ist. Sie liegt außerhalb unseres finanziellen Rahmens“, so der Geschäftsführer von Sport Event Denmark.

Lundov erzählt, dass Dänemark im Jahre 2011 zwischen 20 und 25 Millionen Kronen an den internationalen Radverband UCI gezahlt hat, um die Weltmeisterschaft zu bekommen. Mittlerweile sei der Preis auf 75 bis 100 Millionen angestiegen, schätzt er.

„Im Gegensatz zu Handball oder Eishockey kann man beim Radsport nicht mit Eintrittsgeldern kalkulieren. Das macht es finanziell schwierig für uns“, sagt Lundov.

Die EM im Gewichtheben sowie die Frauen-EM im Bowling zählen zu den Events, für die Dänemark im Jahr 2020 Gastgeber ist. 

Mehr lesen