Obwohl Kasper Hjulmand die Enttäuschung nach dem Ausscheiden im Halbfinale der Fußball-EM zunächst ins Gesicht geschrieben war, blickt der dänische Fußball-Nationaltrainer den kommenden Europa- und Weltmeisterschaften bereits voller Vorfreude entgegen. Trotz der knappen 1:2-Halbfinalniederlage nach Verlängerung im Spiel gegen England glaubt Hjulmand an ein sogar noch erfolgreicheres Abschneiden des dänischen Nationalteams bei zukünftigen Turnieren.

„Wir sind enttäuscht, aber wir werden definitiv stark zurückkommen. Die Zukunft sieht vielversprechend aus. Diese EM gibt uns Hoffnung und Mut, denn diese Mannschaft ist außergewöhnlich. Das ganze Land kann stolz auf diese Spieler sein“, schwärmt Hjulmand von seinen dänischen Fußballern.

Das nächste große Turnier liegt für die dänische Nationalmannschaft nicht in allzu ferner Zukunft. Bereits in eineinhalb Jahren findet die Weltmeisterschaft in Katar statt, und wiederum eineinhalb Jahre später folgt eine neue Europameisterschaft.

„Wir haben Blut geleckt. Manchmal braucht es etwas Anlauf, um den ganz großen Sprung zu schaffen. England ist da ein gutes Beispiel“, sagt Hjulmand bezüglich des diesjährigen englischen EM-Finalisten, der bei der WM 2018 ebenfalls im Halbfinale ausschied.

Auch Nationalstürmer Martin Braithwaite traut sich und seinen dänischen Mannschaftskollegen für die kommenden Turniere Großes zu.

„Dieses Turnier gibt uns Hoffnung auf noch größere Erfolge. Wir haben eine fantastische Mannschaft, und wir glauben daran, in der Zukunft etwas ganz Großes erreichen zu können“, meint Braithwaite.

Innenverteidiger Jannik Vestergaard fiel es schwerer, seinen Blick nach dem verlorenen EM-Halbfinale nach vorne zu richten. Der dänische Nationalspieler haderte mit der umstrittenen Elfmeterentscheidung in der Verlängerung, die England den Siegtreffer bescherte.

„Im Augenblick überwiegt der Schmerz aufgrund der Niederlage. In den kommenden Tagen werde ich dann bestimmt auch mit Stolz auf die EM zurückblicken können. Wir haben auf dem Platz alles aus uns herausgeholt. Das hat uns bei dieser EM gekennzeichnet“, sagt Vestergaard, laut dem die Enttäuschung aufgrund der Art und Weise, wie die Niederlage zustande gekommen ist, besonders groß ist.

„Dass der Traum von einem historischen Sommer und etwas Unvergesslichem für uns mit einer solchen Elfmeterentscheidung enden musste, ist sehr bitter. Eine Strafstoßentscheidung in der Verlängerung eines EM-Halbfinals muss eindeutig sein. Ich bin der Meinung, dass man in der Situation nicht einmal über einen Elfmeter hätte diskutieren dürfen“, ärgerte sich der Defensivmann nach dem Ausscheiden. Trainer Hjulmand stimmte Vestergaard zu. „Der Elfmeter hat den Unterschied gemacht. Ansonsten wäre das Spiel 1:1 geendet und dann wäre im Elfmeterschießen alles möglich gewesen“, so Hjulmand.

Statt einer möglichen Wiederholung des dänischen EM-Triumphs von 1992 ist das Turnier für die dänische Fußball-Nationalmannschaft nach der Niederlage gegen England beendet. Von der dänischen Bevölkerung werden die Spieler und Hjulmand aber sicher auch in den kommenden Tagen für eine tolle EM gefeiert.

Das englische Nationalteam steht zum ersten Mal überhaupt in einem EM-Finale und trifft am Sonntag im Endspiel auf Italien.