Fußball

Familien inmitten der Unruhestifter

Familien inmitten der Unruhestifter

Familien inmitten der Unruhestifter

Jon Thulstrup
Jon Thulstrup
Kopenhagen
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56 Personen wurden von der Polizei festgenommen. Foto: Scanpix

Für viele Familien hätte das Länderspiel zwischen Dänemark und Polen zu einem historischen Ereignis werden können. Doch viele polnische Hooligans trübten das Bild eines fantastischen Fußballabends.

Das Länderspiel zwischen Dänemark und Polen hätte für viele im Stadion ein bedeutendes Ereignis werden können. Und die Anekdote „Ich war im Parken als Dänemark Polen mit 4:0 besiegte“ wäre aus rein fußballerischer Sicht auch durchaus passend. Doch für viele geraten die magischen Momente des Fußballspiels in den Hintergrund, berichtet die dänische Tageszeitung Jyllands-Posten.

Kampfbereite Polizisten und gewaltbereite polnische Zuschauer hätten einen für viele sportlich gesehen fantastischen Fußballabend zerstört. Das erzählt Lars Pedersen, der zusammen mit seiner Frau und vier Enkelkindern im Stadion anwesend war. „Wir waren schon anderthalb Stunden vor Anpfiff am Stadion. In unserer Schlange waren viele polnische Fans, denen der Eintritt verwehrt blieb. Deshalb entstand Tumult und die Polizei musste einschreiten“, sagt Pedersen zu Jyllands-Posten. Viele seiner Enkel fingen daraufhin an, zu weinen und waren ängstlich.

Laut den Regeln des europäischen Fußballverbandes UEFA, müssen die Fans der Heim- und Auswärtsmannschaften in getrennten Abschnitten untergebracht werden. Doch einige Tage vor dem Länderspiel hatte der dänische Fußballverband DBU bemerkt, dass viele Personen mit polnisch-klingende Namen sich Tickets für den dänischen Tribünenabschnitt gesichert hatten. Die DBU hatte daraufhin den polnischen Fans eine Rückerstattung für die Tickets versprochen – doch nur wenige wollten dieses Angebot annehmen. Demnach wurden die dänischen und polnischen Fans vermischt.

Auch dänischen Polizisten ist die angespannte Stimmung im Stadion aufgefallen. Viele dänische Fans machten sich schon vor Abpfiff des Spiels auf den Nachhauseweg. „Wir haben von einigen Zuschauern Rückmeldungen bekommen, dass sie sich im Stadion unsicher fühlten. Es herrschten viele kleine Schlägereien und Provokationen, die von den polnischen Fans angekurbelt wurden“, sagt der Polizeileiter Jens Jespersen zu Jyllands-Posten. Ihm zufolge war es schwer, die einzelnen Fangruppen voneinander zu trennen.

Insgesamt wurden beim und nach dem Länderspiel 56 Personen festgenommen.

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