FUSSBALL

Fabian Ernst wegen illegaler Wetten bestraft

Fabian Ernst wegen illegaler Wetten bestraft

Fabian Ernst wegen illegaler Wetten bestraft

Apenrade/Aabenraa
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Fabian Ernst hat unter anderem für Besiktas Istanbul gespielt. Foto: Javier Soriano/Ritzau Scanpix

Als Besitzer oder Angestellter eines Fußballteams darf man keine Wetten auf dessen Spiele abschließen. Das will der ehemalige Bundesligaprofi und Nationalspieler nicht gewusst haben.

Der dänische Sportverband DIF hat Fabian Ernst für zwei Monate von allen Aktivitäten ausgeschlossen. Der ehemalige Bundesligaprofi ist Besitzer und Vorstandsvorsitzender der Erstdivisionäre Næstved BK und hat Wetten auf Spiele des eigenen sowie anderer Teams aus der Liga abgeschlossen.

Keine böse Absicht

Fabian Ernst gibt sein Vergehen gegenüber bold.dk zu, eine böse Absicht stecke allerdings nicht dahinter. „Ich kann die Vorwürfe bestätigen, aber ich möchte auch betonen, dass ich die Wetten als Hobby abgeschlossen habe und nicht, um Einfluss auf die Liga, auf unsere Mannschaft oder die Gegner zu nehmen“, sagt der ehemalige deutsche Nationalspieler.

„Ich wette in meiner Freizeit regelmäßig auf verschiedene Sportarten, Teams und Ereignisse. Ich wohne in Hannover in Deutschland, und greife nicht in den Alltagsbetrieb meines Vereins ein. Ich habe mich deshalb als Fan betrachtet mit den gleichen Privilegien wie alle anderen Næstved-Anhänger und hatte angenommen, dass ich damit keine Regeln breche“, sagt Fabian Ernst.

Unwissenheit und Strafe

Die Regeln, dass man als Angestellter oder Besitzer keine Wetten auf Spiele aus der eigenen Liga platzieren darf, sind indes eindeutig. Immerhin hat Fabian Ernst auf einen Sieg seines Teams gewettet – ein Vorwurf des Matchfixings stehe aber nicht im Raum, heißt es vom Verband.

„Die Wetten auf Næstveds eigene Spiele und weitere Matches aus der Liga wurden aus Naivität und Unwissenheit platziert“, sagt a DIF-Pressesprecher Poul Broberg. „Beides ist verboten, wenn man sich in der gleichen Liga engagiert, aber es hat nie einen Verdacht des Matchfixings gegeben. Es handelt sich lediglich um einen Bruch der Regeln über unsere eigenen Spiele“, sagt Poul Broberg.

Keine juristischen Konsequenzen

Fabian Ernst hat im Jahr 2019 auf insgesamt sechs Spiele aus der dänischen 1. Division gewettet – bei einer Partie war seine eigene Mannschaft, Næstved BK, beteiligt. Er hat 2.620 Euro eingesetzt und ca. 200 Euro gewonnen.

Die zweimonatige Sperre gilt ab dem Anfang der kommenden Saison. Darüber hinaus muss Fabian Ernst eine Geldstrafe von 10.000 Kronen bezahlen. Da es keinen Verdacht der Spielmanipulation gebe, ist die Sache damit abgeschlossen und wird nicht strafrechtlich verfolgt.

„Ich habe mich im ganzen Prozess ehrlich und transparent verhalten, was zu einem schnellen Abschluss der Sache geführt hat. Ich bedaure meine Unwissenheit sowie den Regelbruch und habe eng mit den Behörden zusammengearbeitet. Ich übernehme die volle Verantwortung für meine Fehleinschätzung“, sagt Fabian Ernst, der mit seinem Geschäftspartner Alexander Quaye im Januar 2019 den Verein gekauft hat.

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