Eine spektakuläre 106. Tour de France neigt sich dem Ende zu. Die 19. Etappe war dabei an Dramatik kaum zu überbieten. Bei der drittletzten Etappe der diesjährigen Tour sorgte ein starkes Unwetter für den vorzeitigen Abbruch.

Nachdem die Radprofis vor wenigen Tagen im Süden Frankreichs noch mit Temperaturen über 35 Grad zu kämpfen hatten, kam bei dem Alpen-Abschnitt von Saint-Jean-de-Maurienne nach Tignes plötzlich der Winter zurück. Große Mengen an Schnee und Hagel sorgten für überflutete Straßen, wodurch sich die Rennleitung der Tour de France 30 Kilometer vor dem Ziel zum Abbruch des Rennens gezwungen sah. Bagger mussten die Wege von den Wassermassen befreien.

Die Reihenfolge der Fahrer am vorletzten Berg wurde gewertet. Das hatte zur Folge, dass Julian Alaphilippe (Deceuninck-Quick Step) nicht mehr das Gelbe Trikot trägt. Der bisherige Spitzenreiter erwischte keinen guten Tag und mischte bei der 19. der 21 Etappen nicht vorne mit. Der Kolumbianer Egan Bernal (Team Ineos) hat sich so nach einer Glanzleistung an dem Franzosen in der Gesamtwertung vorbeigeschoben, nachdem er sich am vorletzten Aufstieg der Tagesetappe einen Vorsprung von zwei Minuten herausgefahren hatte. 

Ein weiterer dramatischer Augenblick bei der 19. Etappe ereignete sich, als Mitfavorit Thibaut Pinot bereits kurz nach dem Start aufgeben musste. Unter Tränen stieg der Franzose von seinem Rad. Pinot, der zu diesem Zeitpunkt Fünfter der Gesamtwertung war, wird aufgrund von einer Muskelverletzung nicht mehr bei der Tour de France an den Start gehen können.