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Dänemark verliert dramatisch im WM-Finale

Dänemark verliert dramatisch im WM-Finale

Dänemark verliert dramatisch im WM-Finale

Timo Fleth
Timo Fleth Volontär
Algier
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SønderjyskEs Aaron Mensing muss sich mit der dänischen U21-Nationalmannschaft mit WM-Silber zufrieden geben. Foto: Karin Riggelsen

Die dänischen U21-Handballer verpassen nach der 38:39-Niederlage und einer dramatischen Verlängerung gegen Spanien den Weltmeister-Titel.

Die dänischen U21-Handballer verpassen nach der 38:39-Niederlage und einer dramatischen Verlängerung gegen Spanien den Weltmeister-Titel.

Dabei hatte Linksaußen Christian Olesen gleich doppelt die Chance Dänemark entscheidend in Führung zu bringen, schaffte es aber nicht. Auch die überragende Leistung von Lasse Møller, der mit seiner individuellen Klasse auch Finale dem dänischen Spiel sein Stempel aufdrückte, reichte nicht.

Dabei war die Freude nach dem überraschenden Einzug in das Finale der Weltmeisterschaft bei den dänischen Talenten groß, war das doch der Lohn für die wochenlange harte Arbeit.

Für zwei der dänischen Talente gab es bereits vor dem Finale einen Grund zu feiern. Der baumlange Rückraumspieler Lasse Møller wurde zum besten  Spieler des Turniers gewählt und bekam zudem einen Platz im Allstar-Team der Weltmeisterschaft. In dieser Auswahl bekam Møller Gesellschaft von Kreisläufer Magnus Saugstrup, der ebenfalls ins Allstar-Team gewählt wurde.

Die dänische Mannschaft war zu Beginn des Finales gegen Spanien noch nicht richtig da. Die Iberer  fanden auf schnellen Füßen immer wieder leicht den Weg zum Tor und machten dem dänischen Angriff das Leben schwer, indem sie Lasse Møller eine Sonderbewachung zukommen ließen. Das schmeckte Dänemark in der Anfangsphase überhaupt nicht und so dauerte es eine gute Viertelstunde, bevor sich das dänische Spiel stabilisiert hatte.

Doch Zeitstrafen machten den guten Lauf zu Nichte und Nationaltrainer Morten Henriksen musste mehrfach in die taktische Trickkiste greifen und  stellte unter anderem die Abwehr von der gewohnten 6:0 auf eine 5:1-Abwehr um.  Damit konnte Dänemark beim 16:18 zur Pause auf Tuchfühlung bleiben.

Auch nach der Pause ging es Tor um Tor. Dabei trat auch Lasse Møller immer wieder den Nachweis seiner Wahl zum besten Spielers des Turniers an und half mit seiner individuellen Klasse ab Mitte der Halbzeit immer wieder vorzulegen. Hilfe bekam er dabei von Mathias Bitsch, der seine Rolle als Ersatz vom verletzten Nikolaj Enderleit nach dem guten Auftritt im Halbfinale auch im Finale vollends ausfüllte.

Doch Spanien blieb dran und konnte auch das von Morten Henriksen angeordnete Spiel im sieben gegen sechs mit  Gegenstößen bestrafen und so blieb es bis in die Schlussphase ein Spiel auf Augenhöhe. 

Am Ende überschlugen sich die Ereignisse. Magnus Saugstrup erzielte die 34:33-Führung, die Spanien fünf Sekunden vor dem Ende ausgleichen konnte. Den schnellen Anwurf stoppten die Iberer und so gab es noch einen Strafwurf nach Ablauf der Spielzeit. Lasse Møller übernahm die Verantwortung, scheiterte aber und so ging es in die Verlängerung.

Dänemark wirkte in der Verlängerung nervenstark und konnte immer vorlegen, doch ein Vorsprung mit zwei Treffern wollte nicht gelingen. Dänemark setzte alles auf eine Karte und spielte im sieben gegen sechs. Die letzte Möglichkeit zum Siegtreffer hatte dann Linksaußen Christian Olesen, der aber am spanischen Schlussmann scheiterte. Gedankenschnell nutzten die Iberer, die sich bietende Möglichkeit und brachten den Ball im verwaisten dänischen Tor Sekunden vor dem Schlusspfiff unter. 

Damit verpasst die dänische U21-Nationalmannschaft, nach einem sehr starken Turnier, den krönenden Abschluss und muss mit der Silber-Medaille vorlieb nehmen. Dennoch können die dänischen Talente mit erhobenem Haupt auf die Heimreise gehen, haben sie doch alles in die Waagschale geworfen. 

"Das ist jetzt gerade sehr bitter. Wir hatten unsere Möglichkeiten, sowohl in der normalen Spielzeit als auch in der Verlängerung. Dabei hatten wir einen schwachen Start in das Spiel, kämpfen uns aber zurück, vor allem in der Abwehr und in unserem Spiel sieben gegen sechs. Wir sind natürlich enttäuscht, aber  in einigen Tagen werden wir auch Stolz über das Geleistete sein. Immerhin ist es für diesen Jahrgang die erste Medaille und dann eine in Silber“, so Trainer Morten Henriksen, der damit vorerst seine Trainer-Karriere einstellt und sich gänzlich auf den Posten des Sportchefs des Handballverbandes konzentriert.

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