Nach den beiden Siegen gegen den Drittletzten und gegen das Schlusslicht der Tabelle konnten die Handballer von TM Tønder am Sonntag auch gegen ein gutes Mittelfeldteam gewinnen. HØJ Elite wurde trotz einer missglückten Startphase überzeugend mit 27:21 geschlagen.

„Ich bin sehr zufrieden mit dem Sieg. Ich habe mich auch über die beiden anderen gefreut, aber das war heute anders. Das war eine bessere Mannschaft und wir hatten Probleme und sind zurückgekommen. Bei den anderen beiden Spielen haben wir von Anfang an geführt. Dann ist es deutlich einfacher. Aber HØJ ist eine gute Mannschaft, da sind auch einige frühere Ligaspieler dabei. Deshalb war der Sieg heute wichtiger als die ersten beiden in diesem Jahr“, sagte Trainer Jan Paulsen nach der Partie.

Verpatzte Startviertelstunde

HØJ Elite ist nach Tabellenführer TMS Ringsted die Mannschaft mit den wenigsten Gegentoren in der 1. Division. Die Gäste zeigten in der Anfangsphase auch direkt, warum das so ist: Die Abwehr agierte schnell und wendig, stark und clever. Die seeländischen Spieler waren am Anfang der Partie immer einen Schritt schneller und brachten die Tonderander zur Verzweiflung.

In der ersten Viertelstunde konnte TM Tønder nur vier Tore vorweisen. HØJ Elite hatte in der Zwischenzeit sechsmal getroffen. Die Deckung stand nicht schlecht, aber Paraden waren Mangelware. So konnte es auch nicht zu Kontertoren kommen. Hinzu kamen einige unsaubere Anspiele und technische Fehler.

In der Vergangenheit hatte dies oft einen kompletten Einbruch der Tonderaner zur Folge. Doch das hat sich geändert. Das Team glaubt wieder an sich und hat sich selbst aus dem Schlamassel gezogen.

„Der Glaube kommt zurück, weil die Abwehr gut funktioniert. Es macht einfach einen riesigen Unterschied, wenn es nicht Gegentore hagelt. Und dann klappt es auch irgendwann mit der Offensive. Das lief am Anfang überhaupt nicht, bis ich einmal zu einem 7 gegen 6 gewechselt bin. Wir haben in der Offensive am Anfang viel zu langsam gespielt. Wir hatten uns vorgenommen, schnell zu spielen. Wir wussten, dass die eine starke Abwehr haben, aber dass wir so große Probleme bekommen, hat mir Sorgen bereitet“, berichtet Jan Paulsen.

Torhüterwechsel bringt die Wende

Trainer Jan Paulsen reagierte auf die schlechte Startphase, indem er Torhüter Simon Egtved herausnahm und das Geburtstagskind Christian Trans zwischen die Pfosten stellte. Dieser führte sich direkt mit einigen Paraden ein, und TM Tønder blickte nie wieder zurück.

Aus dem 4:6-Rückstand wurde bis zur Halbzeitpause eine 13:9-Führung. Plötzlich funktionierte auch die Offensive und Jimmi Elmgaard konnte dreimal vom Kreis treffen.

In der zweiten Halbzeit machte TM Tønder genau so weiter. HØJ Elite bekam kein Bein mehr auf den Boden. Und das lag einzig und allein an der starken Leistung der Gastgeber, die auf 21:12 in der 45. Minute davonziehen konnten.

Danach ließen sie es ein bisschen schleifen, doch der Sieg geriet nie in Gefahr. TM Tønder gewann nicht nur, sie überzeugten auch und zeigten nach dem verpatzten Start große Nervenstärke.

„Es beginnt, besser zu werden. Wir gewinnen Spiele und glauben mehr an uns. Die Stimmung ist gut und wir arbeiten hart weiter daran, in der Liga zu bleiben. Dafür brauchen wir Punkte. Und dafür müssen wir besser werden. Da sind wir gerade. Und der Grundstein dafür liegt in der Defensive. Da liegt unser Fokus“, sagt Jan Paulsen.

Auf die Tabelle schaut der Trainer von TM Tønder nicht. Das würde eh keinen Unterschied machen.

„Die Tabelle kenne ich nicht. Es interessiert mich auch nicht, wo wir stehen. Ich weiß, dass wir unten stehen, aber ich schaue nicht darauf, an welcher Stelle der Gegner steht. Wir konzentrieren uns in der Vorbereitung zu 80 Prozent auf uns selbst und nur zu 20 Prozent auf den Gegner“, so Jan Paulsen abschließend.

Die Tore für TM Tønder erzielten: Jimmi Elmgaard (5), Casper Madsen (4), Lasse Nikolajsen (4), Alexander Hansen (3), Benjamin Holm (3), Felix Kasch (3), Jeppe Jonasson (2) und Ulrik Eggert (2).