Handball

Der Mann hinter der Bank

Der Mann hinter der Bank

Der Mann hinter der Bank

Sven Sörensen Sportredaktion
Apenrade/Aabenraa
Zuletzt aktualisiert um:
Kasper Poulsen (sitzend) ist Co-Trainer bei den SønderjyskE-Handballerinnen, und sein Beruf als Lehrer ist da sehr hilfreich Foto: Karin Riggelsen

Sie stehen oft im Schatten der Profis und des Chef-Trainers, dabei haben sie ebenso großen Anteil am Aufschwung von SønderjyskE.
Wie aber tickt der Co-Trainer, der Olivera Kecman so tatkräftig unterstützt?

Der 41-jährige Kasper Poulsen ist in seiner fünften Saison Co-Trainer neben Sportchefin und Trainerin Olivera Kecman. In den ersten drei Saisons war er gleichzeitig Trainer für das U18-Team und Co-Trainer.

Viele Aufgaben
Jetzt, neben seinem Vollzeit-Job als Mathe- und Sportlehrer, konzentriert er sich voll auf seine Aufgaben bei den SønderjyskE-Handballerinnen der 1. Division.
„Wir haben wöchentlich zwei Taktik-Treffen, wo wir Abwehr und Angriff studieren, hierfür schneide ich etliches an Video-Material zusammen. Meine pädagogischen Fähigkeiten kann ich prima im Umgang mit den Spielerinnen umsetzen. Olivera Kecman versucht natürlich, etwas Distanz zu wahren, da sie eben auch Sportchefin ist. Ich rede viel mit den Spielerinnen – auch über persönliches – und versuche, ihnen gute Laune zu vermitteln“, so Kasper Poulsen, der unter anderem die U18 mal ins Halbfinale der dänischen Meisterschaften geführt hat.

Das SønderjyskE-Emblem am rechten Fleck. Foto: Sven Sörensen

Mit seinen 25 Jahren Trainer-Erfahrung und unzähligen Fortbildungskursen ist er eine wichtige Komponente im Stab von SønderjyskE.

Gutes Team
„Handball hat und wird immer viel in meinem Leben füllen. Olivera Kecman und ich reden und beschließen viel zusammen. Meine Arbeit besteht auch im Scouting und in der Kontaktaufnahme von neuen Spielern. Viele unserer Spieler kommen von weit her, und hier gilt es, ihnen ein schönes Umfeld zu schaffen und ihren Alltag zu strukturieren“, erzählt der Co-Trainer, der schnell merkt, wenn die Stimmung im Team mal nicht so toll ist.

Jugendarbeit ist wichtig
Kasper Poulsen liegt, nachdem er jahrelang die U18-Mannschaft trainiert hat, die Talent-Förderung sehr am Herzen.
„Momentan ist der Nachschub von jugendlichen Talenten nicht zufriedenstellend. Es könnte besser sein. Es ist für jeden Verein ein harter Kampf, die jugendlichen Talente im Verein zu binden. Deshalb versuchen wir, ihnen hier bei SønderjyskE gute Trainings-Umgebungen zu schaffen. Oft trainieren dann die U18-Spielerinnen bei den Erwachsenen mit. Ohne Jugend-Entwicklungsarbeit geht es nicht“, erklärt der 41-Jährige.
Daher sind für ihn auch die schlimmsten Erlebnisse, wenn sich junge Spielerinnen so verletzen, dass sie ihre Karriere nicht fortsetzen können.

Traum Chef-Trainer?
Ab und zu mal geht die Frage aller Fragen eines Co-Trainers auch Kasper Poulsen durch den Kopf.
„Natürlich denkt man auch mal daran, wie es ist, Chef-Trainer zu sein. Ich bekomme immer mehr Aufgaben von Olivera Kecman, und ich fühle mich wohl in der Rolle, in der ich viel mit einbringen kann. Zum Beispiel haben wir Tafeln mit den Zielen der einzelnen Spielerinnen eingeführt. Wenn ich Chef-Trainer bei einem anderen Verein werden würde, dann müsste ich natürlich auch die Stunden meines Vollzeit-Jobs herunterschrauben“, so Kasper Poulsen.
Es scheint, dass SønderjyskE eine optimale Kombination für den langersehnten Traum vom Aufstieg gefunden hat.
„Olivera Kecman hat sehr viele gute Führungs-Qualitäten. Aber eines habe ich ihr voraus – meine pädagogischen Eigenschaften“, sagt Kasper Poulsen mit einem Schmunzeln.

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