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Jan Pytlick: „Wir können alle schlagen“

Jan Pytlick: „Wir können alle schlagen“

Jan Pytlick: „Wir können alle schlagen“

Apenrade/Aabenraa
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Der kommende SønderjyskE-Trainer Jan Pytlick bereitet sich derzeit auf seinen neuen Job vor. (Archivfoto) Foto: Henning Bagger/Ritzau Scanpix

Der SønderjyskE-Trainer in spe spricht über Kündigungen, Russland und warum er gerade sehr viel Zeit vor dem Fernseher verbringt.

Ein halbes Jahr war vergangen, und plötzlich ging alles ganz schnell: Nach wenigen Gesprächen mit Sportchef Simon Lindhardt hatte Jan Pytlick sich entschieden, mit SønderjyskE in einen Trainerjob zurückzukehren – sechs Monate nachdem ihm bei Odense Håndbold gekündigt worden war.

„Wir waren uns letztendlich sehr schnell einig. Ich war froh und fühlte mich geehrt, als der Klub an mich herangetreten ist. Für mich ist damit eine große Hoffnung in Erfüllung gegangen: In den vergangenen Jahren ist der Wunsch in mir immer weitergewachsen, einmal in den Herrenbereich zurückzukehren. Ich war gerne bei Odense Håndbold, aber der Gedanke hat mich oft gestreift“, sagt Jan Pytlick dem „Nordschleswiger“.

Schmerzhafte Kündigung

Die Ergebnisse mit Odense Håndbold entsprachen nicht den Erwartungen der Verantwortlichen. Trotz eines teuren Kaders blieben die Titel aus. Am 30. Dezember kam die Kündigung.

„Davon musste ich mich erst einmal erholen“, sagt Pytlick dem „Nordschleswiger“. „Ich habe die Zeit genutzt, um mich zu entspannen und mir Gedanken zu machen, was ich eigentlich will. Ich und mein Berater haben natürlich ständig die Augen offengehalten. Als der russische Herren-Nationaltrainer sein Amt niedergelegt hatte, wurden wir hellhörig. Das konnte ich mir gut vorstellen, und wir haben uns darum bemüht, aber daraus wurde am Ende nichts“, erzählt Jan Pytlick.

Als Klavs Bruun Jørgensen bei der dänischen Frauen-Nationalmannschaft gefeuert wurde, habe er allerdings nicht gezuckt. „Nein, das habe ich ja schon einmal gemacht. Und die haben auch einen echt guten Trainer bekommen“, sagt Jan Pytlick über Jesper Jensen.

Vorbereitung mit Videos

Der SønderjyskE-Trainer in spe bereitet sich momentan auf seine neue Stelle vor. Ab dem 1. Juli ist Jan Pytlick für die Mannschaft verantwortlich, doch es gibt schon jetzt viel zu tun.

„Ich sehe mir im Moment unglaublich viele Handballspiele an. Zum einen wie SønderjyskE in der vergangenen Saison agiert hat, und zum anderen Matches mit den Neuzugängen. Besonders die Rückraumspieler müssen ja gut aufeinander abgestimmt sein. Ich schaue mir Markus Dahlin bei Mors-Thy an, Thomas Mogensen bei Skjern, Tobias Møller bei Århus Håndbold und noch viele weitere Spiele – auch um die Dynamik der Liga nachvollziehen zu können“, sagt Jan Pytlick.

Es werde etwas dauern, bis sich die vielen Neuzugänge eingefunden haben. Das gelte auch für ihn selbst, sagt der 53-Jährige. Doch das Fundament, das Kasper Christensen in den vergangenen Jahren gelegt hat, sei laut des neuen Trainers sehr gut. Und darauf will er aufbauen.

Spannende Entwicklung

„Ich habe einen Drei-Jahres-Vertrag und der Verein hat ein spannendes 5-Jahres-Konzept erstellt. SønderjyskE ist in einer spannenden Entwicklung, aber es geht natürlich nichts von heute auf morgen. Zudem ist die Liga so unglaublich eng; da kann jeder jeden schlagen. In erster Linie bedeutet das für mich: Wir können alle schlagen“, so Jan Pytlick abschließend.

Beim Trainingsauftakt am 6. Juli trifft der neue SønderjyskE-Trainer erstmals auf die Spieler, die es richten sollen.

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