Eishockey

Ceman: „Anderswo wäre ich früher gefeuert worden“

Ceman: „Anderswo wäre ich früher gefeuert worden“

Ceman: „Anderswo wäre ich früher gefeuert worden“

Woyens/Vojens
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Foto: Karin Riggelsen

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Gefasst, aber dennoch enttäuscht hat Dan Ceman seine Entlassung als SønderjyskE-Trainer aufgenommen.

„Ich weiß nicht, ob ich die Entlassung habe kommen sehen, aber so etwas liegt schon in der Luft, wenn der Druck aus dem Umfeld steigt. Wir stehen auf dem neunten Tabellenplatz und sind keine Organisation, die auf dem neunten Tabellenplatz stehen darf. Anderswo wäre ich schon früher gefeuert worden. Ich kann die Entlassung verstehen, hätte aber dennoch gerne die Chance gehabt, uns  aus diese Lage wieder rauszubringen. Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, dass alles möglich wäre, wenn wir es durch das Play-In schaffen“, sagt Dan Ceman, der in seinen ersten beiden Jahren als SønderjyskE-Trainer Meister wurde, aber nach einem Halbfinal-Aus im Viertelfinale scheiterte und jetzt die Mannschaft auf Platz neun liegend abgibt:

„Ich schäme mich nicht über die letzten beiden Jahre. Wir sind in der Vorsaison nach einer engen Serie am späteren Meister gescheitert und hatten in der laufenden Saison viele Probleme. Wir hätten vielleicht einige wenige Siege mehr rausholen können, aber mit dem Team, das wir lange Zeit zur Verfügung, hätten wir nie eine Top-4-Platzierung schaffen können. Die vielen Niederlagen haben sich in die Umkleidekabine verpflanzt, wo das fehlende Selbstvertrauen ausgeprägt war. Wir sind aber seit der Rückkehr von vielen Spielern im Dezember nicht in der Lage gewesen, die Stabilität zu finden. Der Druck der Fans und Sponsoren ist gewachsen, und so ist es nun einmal in diesem Geschäft, dass man als Trainer gehen muss“, so Ceman.

Zweimal feierte Dan Ceman als Cheftrainer von SønderjyskE den Gewinn der dänischen Meisterschaft. Foto: Karin Riggelsen

Die Rückendeckung der Mannschaft sei seiner Ansicht nach nicht das Problem gewesen.

„Die Umkleidekabine war okay. Wenn man viel verliert, ist man immer auf der Suche nach Gründen, und nicht alle sind mit den Entscheidungen einverstanden, aber ich denke, alle haben respektiert, wie hart wir im Trainerteam gearbeitet haben. Es ist kein großes Thema gewesen, dass die Spieler an uns im Trainerteam nicht geglaubt haben“, so der 44-jährige Kanadier: „Ich werde nichts negatives über SønderjyskE sagen. Ich hoffe, dass dies für die Mannschaft der Schock-Effekt ist, der eine Wende herbeiführen kann.  Meine Wertschätzung für meine Jahre hier ist sehr groß. Ich habe hier die Höhepunkte meiner Trainerkarriere gefeiert und bin stolz über die beiden Meistertitel und die schwierige Zeit mit “Stocki“ (Søren Stockfisch, d. Red.) gemeinsam durchgemacht haben.“

Abgesehen von einer zweijährigen Unterbrechung hat Dan Ceman seit 2006 in Woyens gelebt, wo er mit seiner Familie zunächst auch bleiben will.

„Nirgendwo sonst ist Heimat für uns.  Wir haben keine Eile und werden erst einmal hier bleiben“, sagt der Kanadier, der noch bis zum Sommer 2019 auf der Gehaltsliste von SønderjyskE steht: „Ich will auch in Zukunft als Trainer arbeiten,aber wir werden sehen, was für meine Familie am besten ist.“ 

Zweimal nahm Dan Ceman als SønderjyskE-Kapitän den Meister-Pokal entgegen. Foto: Karin Riggelsen
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