Bundesliga

Das war der Samstag, das kommt am Sonntag

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dpa
Berlin
Zuletzt aktualisiert um:
Der Fußball-Samstag war turbulent. Foto: Friso Gentsch/dpa

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Die Bayern, der BVB und Leipzig gewinnen, Wolfsburg kommt nicht aus der Krise - doch das Diskussions-Thema schlechthin ist ein nicht-sportliches. Joshua Kimmich äußert sich zu seinem Impfstatus.

Am neunten Spieltag der Fußball-Bundesliga sorgt ein Thema für die heftigsten Debatten, das nichts mit Tabellenplätzen, Negativserien oder Rekorden zu tun hat.

Impfstatus

«Ja, das stimmt.» Mit diesen Worten antwortete Bayern Münchens Nationalspieler Joshua Kimmich auf die Frage des Sky-Reporters, ob er noch ungeimpft sei. Er habe «persönlich noch ein paar Bedenken, gerade, was fehlende Langzeitstudien angeht», sagte der 26-Jährige und löste damit eine Debatte aus, in der sich auch Nationalmannschafts- und Bayern-Kapitän Manuel Neuer oder Co-Trainer Dino Toppmöller äußerten. Toppmöller vertrat erneut den an Corona erkrankten Chefcoach Julian Nagelsmann. Öffentlich sorgt der Impfverzicht Kimmichs nicht nur im Lichte der von ihm und seinem Nationalmannschafts- und Bayern-Kollegen Leon Goretzka ins Leben gerufenen Hilfs-Aktion «We Kick Corona» (#wekickcorona), mit der sie Spenden für soziale Einrichtungen sammeln, für Erstaunen.

Torwart Manuel Neuer bezeichnete es ebenfalls bei Sky erst einmal als «Privatsache». Er habe sich impfen lassen. «Und ich denke, dass es für uns alle auch unabdingbar ist, dass wir heute so viele Zuschauer in der Arena gehabt haben. Aber das ist die Sache von jedem selbst», sagte der Bayern- und Nationalmannschaftskapitän. «Jeder Spieler hat mit Sicherheit die Möglichkeit gehabt, mit unserem Internisten darüber zu reden, wie da die Risiken sind und wurde über alles aufgeklärt», sagte Toppmöller. Kimmich habe sich in der Impffrage entschieden, das «erstmal nicht zu machen» und das respektiere er.

Negativserie

Beim VfL Wolfsburg verschärft sich die Krise weiter. Die eigenen Fans quittierten die Darbietung ihrer Mannschaft beim 0:2 gegen den SC Freiburg mit Pfiffen. Nach dem achten Pflichtspiel in Serie ohne Sieg wächst der Druck auf Trainer Mark van Bommel. Einige Fans forderten bereits lautstark die Ablösung des Niederländers, der nach der Partie relativ schnell in den Katakomben verschwand. Auf der Pressekonferenz sprach er vom fehlenden «Quäntchen Glück» und sagte: «Es sind kleine Details, die entscheiden.» An diesen Details muss er nun schleunigst arbeiten.

Reaktion: Im Gegensatz zu den Wolfsburgern, die unter der Woche in der Champions League bei RB Salzburg verloren hatten, zeigten die Königsklassen-Verlierer aus Dortmund und Leipzig eine Positivreaktion. «Wir mussten eine Reaktion zeigen. Das haben wir heute getan», sagte der Dortmunder Nationalspieler Emre Can nach dem 3:1 bei Arminia Bielefeld. Nach der peinlichen 0:4-Schlappe in Amsterdam freute sich auch Trainer Marco Rose über «eine gute Reaktion gegen einen unangenehmen Gegner». Die Leipziger, die unglücklich gegen Paris Saint-Germain verloren hatten, gerieten zwar in Rückstand, siegten am Ende aber souverän 4:1 gegen Greuther Fürth.

Rhein-Derby

Köln gegen Leverkusen - vor dem Rhein-Derby sorgte FC-Coach Steffen Baumgart für etwas Unruhe. Im Mittelpunkt der Transfer von Jung-Nationalspieler Florian Wirtz von Köln zur Bayer-Elf. «Er wurde in unserem Kölner Nachwuchsleistungszentrum über einen langen Zeitraum sehr, sehr gut ausgebildet. Und es gab mal ein Agreement zwischen Köln, Leverkusen und Mönchengladbach, dass man sich im Nachwuchs gegenseitig keine Spieler abwirbt», sagte Baumgart vor dem Duell am Sonntag (15.30 Uhr/DAZN) der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung». «Das wurde aufgekündigt. Daran sehen wir, in was für einem Geschäft wir uns bewegen.» Bayer sieht das anders, weil der Vertrag von Wirtz ausgelaufen sei. Sportlich wäre es Baumgart sicher eine Genugtuung zu gewinnen. Das könne Köln aber nur als Team schaffen, denn Leverkusen sei «eine der besten Mannschaften, die wir in Deutschland im Moment haben.»

Sonntagsspiele II

Der VfB Stuttgart läuft auch im Heimspiel gegen den 1. FC Union Berlin am Sonntag (17.30 Uhr/DAZN) ohne Abwehrchef Waldemar Anton und Stammtorwart Florian Müller auf. Nach ihren Corona-Infektionen sind beide noch nicht wieder im Teamtraining. Auch der zuletzt wegen Corona isolierte Flügelspieler Roberto Massimo fällt aus, weitere Personalien sind offen. Berlin hofft nach der Niederlage in der Conference League wieder auf ein Erfolgserlebnis. Der VfL Bochum könnte mit einem Heimsieg gegen Eintracht Frankfurt (19.30 Uhr) erstmals in der Saison in zwei Ligaspielen in Folge punkten. Die Eintracht will mit einem Sieg den Dämpfer gegen Hertha (1:2) wettmachen.

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