Bobic-Nachfolger

«Menschenfänger»: Frankfurt macht Krösche zum Sportdirektor

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«Menschenfänger»: Frankfurt macht Krösche zum Sportdirektor

dpa
Frankfurt/Main
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Eintracht Frankfurt hat Markus Krösche als neuen Sportvorstand verpflichtet. Er will die Erfolgsstory von Fredi Bobic fortsetzen. Beim Engagement eines neuen Trainers dürfte er schon mitreden.

Eintracht Frankfurts Aufsichtsratschef Philip Holzer ist schlichtweg begeistert vom neuen Sportvorstand Markus Krösche.

«Seine Verpflichtung ist ein absoluter Volltreffer für unseren Verein», sagte er zum Engagement des 40-Jährigen Nachfolgers des am Main äußerst erfolgreichen Fredi Bobic. Krösche, der laut einer Mitteilung vom 1. Mai einen Vertrag bis zum 30. Juni 2025 erhält, habe der Eintracht-Führung «mit seinen Ideen und auch seiner Identifikation mit unseren Vorstellungen und unserem Club» imponiert.

Der Aufsichtsrat des Champions-League-Anwärters hatte sich einstimmig für die Berufung von Krösche ausgesprochen, der seinen Vertrag als Sportdirektor bei RB Leipzig vorzeitig aufgelöst hatte. Er wird die Arbeit beim Fußball-Bundesligavierten am 1. Juni aufnehmen - und tritt in große Fußstapfen.

Noch-Sportvorstand Bobic hatte in fast fünf Jahren mit klugen Spieler- und Trainerverpflichtungen die Basis für beachtliche sportliche Erfolge wie den DFB-Pokalsieg 2018 oder den Einzug ins Europa-League-Halbfinale 2019 geschaffen. Der Ex-Nationalstürmer wechselt nach dem Saisonende als Sport-Geschäftsführer zu Hertha BSC.

«Ich habe die Entwicklung von Eintracht Frankfurt in den vergangenen Jahren intensiv verfolgt», erklärte Krösche. «Der Club hat sich toll entwickelt und ist unter anderem aufgrund seiner Emotionalität eine großartige Adresse im deutschen Fußball.» Er wolle dazu beitragen, dass «die aktuelle Erfolgsstory dieses Traditionsvereins auch in der Zukunft weitergeschrieben» werde.

Der Aufsichtsratsvorsitzende Holzer ist überzeugt, dass dies mit dem «absoluten Fachmann» Krösche gelingen werde. Er habe von Anfang an auf der A-Liste gestanden und sei nach vielen Gesprächen «für uns zum Wunschkandidaten» geworden, unterstrich der Eintracht-Boss in der «Bild»-Zeitung. Für Holzer ist er nicht nur jemand, der die Dinge klar und strukturiert angehe, sondern auch «im positiven Sinne ein Menschenfänger», wie er im Interview dem Radiosender FFH erklärte. «Er hat die Lust und den Mut, die Aufgabe Eintracht Frankfurt anzugehen und mit uns weiter zu wachsen.»

Mitreden wird Krösche schon vor seinem offiziellen Amtsantritt bei der Verpflichtung eines Nachfolgers von Chefcoach Adi Hütter, der im Sommer zum Liga-Konkurrenten Borussia Mönchengladbach wechselt. «Auch Markus Krösche hat Vorstellungen, wie ein Trainer von Eintracht Frankfurt sein sollte», sagte Holzer. «Es kann sein, dass der neue Trainer schon vor dem 1. Juni kommt, aber das muss nicht sein.»

Auf den Ex-Weggefährten Roger Schmidt kann Krösche dabei nicht mehr zählen. Der Coach vom niederländischen Erstligisten PSV Eindhoven, mit dem er als Trainerassistent von 2015 bis 2017 bei Bayer Leverkusen gearbeitet hat, will seine Tätigkeit dort nicht aufgeben. «Ich bin nicht zu PSV gekommen, um nur ein Jahr zu bleiben», sagte er laut eines Berichts auf der Clubhomepage. Er habe für «eine Mission von mindestens zwei Jahre» unterschrieben. «Wenn ich jetzt gehen würde, hätte ich nicht das Gefühl, Trainer von PSV gewesen zu sein.» Weiter als Kandidat gilt Oliver Glasner vom VfL Wolfsburg.

Eine weitere große Herausforderung für Krösche wird die Kaderplanung für die nächste Spielzeit. Vor allem bei einem Verpassen des greifbar nahen Champions-League-Einzugs könnten lukrative Angebote europäischer Clubs zum Weggang von Torjäger André Silva, Flügelspieler Filip Kostic oder Verteidiger Evan N'Dicka führen.

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