Remis bei Werder Bremen

Huntelaar da, Krise bleibt: Schalke kaum zu retten

Huntelaar da, Krise bleibt: Schalke kaum zu retten

Huntelaar da, Krise bleibt: Schalke kaum zu retten

dpa
Bremen
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Schiedsrichter Sören Starke zeigt dem Schalker Klaas-Jan Huntelaar nach einem Foul die Gelbe Karte. Foto: Carmen Jaspersen/dpa

Schalke ist nun auch schon wieder seit vier Spielen sieglos. Der kleine Funke Hoffnung nach dem 4:0 gegen Hoffenheim ist längst erloschen. Auch das Comeback des großen Hoffnungsträgers bringt keine Wende. Es könnte nun noch ein Spieler kommen.

Klaas-Jan Huntelaar gab sich alle Mühe, Optimismus zu verbreiten.

«Es ist gut, einen Punkt mitzunehmen. Es ist ein kleines Erfolgserlebnis, auf das wir aufbauen können», sagte Huntelaar nach seinem Comeback in der Fußball-Bundesliga. 1351 Tage nach seinem letzten Einsatz im Trikot der Königsblauen kam der 37 Jahre alte Niederländer am Samstag in Bremen zu einem Kurzeinsatz.

Es war die einzige positive Nachricht für den FC Schalke 04. Denn sportlich bedeutete das 1:1 (1:0) gegen 45 Minuten völlig desolate Bremer einen weiteren Rückschlag im eh schon fast aussichtslosen Bemühen, doch noch den Abstieg zu vermeiden. «Wir brauchen Siege. Was soll ich sonst dazu sagen. Ich kann das andere Bla Bla Bla nicht mehr hören», sagte Schalkes Sportvorstand Jochen Schneider am Sonntag desillusioniert im Sport1-«Doppelpass».

«Die erste Halbzeit war schlecht, richtig schlecht. Dennoch hätten wir es am Ende verdient gehabt, das Spiel zu gewinnen», sagte Bremens Trainer Florian Kohfeldt nach der Partie im eiskalten Weserstadion. Eine treffende Analyse, die deutlich macht, wie schlecht es um S04 bestellt ist. Denn wenn es den Schalkern nicht einmal gelingt, eine solche Begegnung zu gewinnen, fehlt einem langsam die Fantasie, wie der Traditionsclub noch eine Aufholjagd schaffen soll.

«Wir haben in der zweiten Halbzeit nicht mehr Fußball gespielt», bemängelte Huntelaar. Er selbst kam bei seinem Mini-Comeback nur auf drei Ballkontakte, schoss kein Mal aufs Tor. Womit er allerdings in guter Gesellschaft war. Denn die gesamte Schalker Mannschaft brachte im zweiten Durchgang nicht einen Torschuss zustande. Für ein Team, das eigentlich um jeden Zentimeter Rasen fighten und Duelle mit Clubs wie Bremen zwingend gewinnen muss, um überhaupt noch ein klein wenig Recht darauf zu haben, vom Klassenerhalt zu träumen, war der Auftritt in den zweiten 45 Minuten erschreckend.

«Wir müssen sehr viel arbeiten, um so eine Leistung auch über 90 Minuten zu bringen», sagte Trainer Christian Gross. Wobei es auch in der ersten Halbzeit nur deshalb etwas positiver für die Schalker aussah, weil die Gastgeber ihre mit Abstand schlechteste Leistung in dieser Saison zeigten. Doch mehr als der Führungstreffer von Omar Mascarell sprang für die Gäste nicht heraus (38. Minute). Kevin Möhwald glich in der 77. Minute für die Bremer aus, die am Ende dem Sieg nahe waren. Doch aus so blieb es beim 20. sieglosen Schalker Auswärtsspiel in Serie - Negativrekord. Ein weiterer.

Huntelaar hatte die ersten beiden Spiele nach seiner Rückkehr gegen Köln (1:2) und Bayern München (0:4) wegen Wadenproblemen noch von der Tribüne aus verfolgen müssen. Seine Rückkehr auf den Rasen war für das Bremen-Spiel sehnsüchtig erwartet worden. Doch auch mit dem Stürmer dürfte es nicht für den Klassenerhalt reichen. Auch wenn Huntelaar selbst noch nicht aufgeben will und seine Rückkehr nach Gelsenkirchen noch nicht bereut.

«Die Wahl für Ajax wäre einfacher gewesen, aber mein Herz hat mir gesagt, dass ich zu Schalke gehe, um zu helfen die Klasse zu halten», sagte der Niederländer, der in seiner Heimat mit Ajax auf Titelkurs war. «Heute war es ein erster Schritt. Ich habe ein gutes Gefühl, dass wir es schaffen können.» Ein Gefühl, das Huntelaar am Samstag exklusiv hatte. Vielleicht auch deshalb könnte nach Huntelaar, Sead Kolasinac (Arsenal) und William (Wolfsburg) nun noch ein weiterer Zugang kommen. «Wir würden gerne noch einen Spieler verpflichten. Mal sehen, ob wir das hinbekommen bis Montag», sagte Schneider. Gesucht werde noch nach einem schnellen offensiven Mann für die Außenbahn.

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