Nordische Ski-WM

20 Grad, drei Medaillen: So lief die erste Oberstdorf-Woche

20 Grad, drei Medaillen: So lief die erste Oberstdorf-Woche

20 Grad, drei Medaillen: So lief die erste Oberstdorf-Woche

dpa
Oberstdorf
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Holte zwei der drei deutschen Medaillen in der ersten Woche in Oberstdorf: Karl Geiger. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

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Auch wenn pandemiebedingt keine Fans kommen dürfen: Die Kulisse im Alpen-Ort Oberstdorf ist herausragend. Die kräftige Frühlingssonne wärmt die Beteiligten, macht manchem Athleten aber zu schaffen.

13 von 24 Entscheidungen sind bei der Nordischen Ski-WM in Oberstdorf absolviert, ab Dienstag beginnt die zweite Wettkampfwoche. 

Die Schlaglichter einer ersten WM-Hälfte, die neben großen Leistungen auch Sonne satt und ein kleines Stück Sportgeschichte parat hatte.

TRAUMWETTER IM ALLGÄU: Sonne tanken statt frieren, zeitige Frühlingsgefühle statt später Wintereinbruch. Das warme Wetter mit bis zu 20 Grad hat der Ski-WM eine glänzende Atmosphäre beschert, manchem Athleten aber zu schaffen gemacht. «So hat das relativ wenig mit Wintersport zu tun bei plus 15 Grad. Es ist halt doch ein anderes Laufen, als es normalerweise wäre», sagte Kombinierer Fabian Rießle. Langläufer Janosch Brugger sprach von «Frühlingsvibes» und fügte an: «Man sollte sich in der Pause ein bisschen aus der Sonne raushalten. Die Hitze zieht auch voll Energie.»

DIE STARS AUS WOCHE EINS: Eine phänomenale Leistung zeigte Alexander Bolschunow. Im Skiathlon setzte sich Russlands Langläufer mit gleich fünf Norwegern auseinander. Bolschunow übernahm die Führungsarbeit und hängte das Quintett nacheinander ab. Auch das norwegische Duo Therese Johaug (elftes WM-Gold) und Super-Sprinter Johannes Kläbo (zwei Titel in Sprint und Teamsprint) prägten das Geschehen bis zur Halbzeit. Für Deutschland ist Karl Geiger als Mixed-Weltmeister und Silbergewinner im Einzel bisher der herausragende Athlet.

PREMIERE FÜRS GESCHICHTSBUCH: Was von der WM 2021 bleibt, ist das seit Jahren ersehnte Debüt der Frauen in der Nordischen Kombination. Am Samstag fand erstmals ein Kräftemessen auf der großen Bühne statt. Bundestrainer Klaus Edelmann sah einen «Wahnsinnswettbewerb» und äußerte seine Hoffnung, bald eine zweite Disziplin im WM-Programm unterzubringen. Mit dem Sieg hatte Deutschland nichts zu tun, stattdessen dominierte Norwegen um Siegerin Gyda Westvold Hansen.

FRUST UND FREUDE FÜR DEUTSCHLAND: Flieger Geiger erfüllte sich erst mit Einzel-Silber in seiner Heimat einen Kindheitstraum. Tags darauf legte er mit Katharina Althaus, Anna Rupprecht und seinem Kumpel Markus Eisenbichler sogar noch einen drauf: Das Quartett wurde überraschend Mixed-Weltmeister und stellte damit auch Silber für das Team der Nordischen Kombinierer in den Schatten. Abseits der drei Medaillen gab es aber auch Niederlagen. Die Tristesse bei Katharina Hennig (29. Platz im Skiathlon) und Skisprung-Olympiasiegerin Carina Vogt (30. Platz im Einzel) stand symbolisch für schwierige erste Tage bis zur Premierenmedaille von Geiger am Samstag.

DAS DAUERTHEMA CORONA: Die Austragung der WM geriet zwar nicht in Gefahr, das Sicherheitskonzept aber wurde rund um die Wettkämpfe immer restriktiver. Wenige Tage vor Beginn wurden sehr regelmäßige Antigen-Tests für alle Beteiligten eingeführt. Sogar im Verlauf des Großevents wurde weiter nachgeschärft: Mit einer Maskenpflicht auf öffentlichen Plätzen im Ort. Von den Tausenden Corona-Tests, die in dem Alpen-Ort in der ersten Woche durchgeführt wurden, waren nur wenige positiv. Konsequenzen für die Wettbewerbe gab es bislang nicht.

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