Unkraut erwünscht

Wildwuchs wird bevorzugt

Wildwuchs wird bevorzugt

Wildwuchs wird bevorzugt

Ruth Nielsen
Ruth Nielsen Lokalredakteurin
Sonderburg/Sønderborg
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Ein Aufruf an der Ringgade: Geht es nach der SP, soll es blühen, wie es will. Foto: Karin Riggelsen

Schleswigsche Partei möchte den Ratsbeschluss ändern: Kein Einsatz von Pestiziden zur Unkrautbekämpfung

Erst im Herbst 2018 hatte der Stadtrat beschlossen, zur  Unkraut- und Insektenbekämpfung  wieder Pestizide einzusetzen. Diesen möchte  die Schleswigsche Partei aufheben und setzt auf  „das bewusste Wilde“. Das tun  bereits andere Kommunen. Sie lassen  Blühendes  am Straßenrand  stehen. „Je mehr Gras und Blumen, umso mehr Insekten. Auch in der Kommune lassen wir Gräben, Seitenstreifen  und Grünflächen unberührt. Das sorgt für Debatten über die Pflege grüner Areale. Wir müssen erklären, warum wir Wildwuchs auf einigen Arealen zulassen“, sagt  SP-Sprecher Stephan Kleinschmidt.

Das habe nichts  mit  Einsparungen zu tun, sondern sei „eine  vernünftige und notwendige  Maßnahme zur Biodiversität. Die Biomasse von Insekten ist seit 1989 in Europa um fast 80 Prozent reduziert.“ 

Kleinschmidt erinnert  an die Haushaltsverhandlungen 2017, als die SP das Projekt  „vilde med vilje“ eingebracht hatte. „Wir möchten weiterhin, dass mehr Areale bewusst wild wachsen können, ohne dass dies zulasten der Verkehrssicherheit  geht“, macht er auf das Problem der „Unübersichtlichkeit“ z. B. in Kurven   aufmerksam, wenn die Pflanzen zu hoch gewachsen sind. 
Seitenstreifen, Gräben und andere öffentliche Anlagen sollten mit schonender Pflege verwaltet werden. „Sie sollten gerne Lebensraum und ökologische Verbindungen zur Landschaft sein. Da sind wir uns mit dem Naturschutzverein  einig.“

Um das zu schaffen, sollte   der Gebrauch von Pestiziden eingestellt werden, um sie    durch giftfreie Unkrautbekämpfung  zu ersetzen. Er hat dabei andere Kommunen im Blick: Apenrade hat Blumen für Insekten gepflanzt, Skanderborg   Mitarbeiter darin ausgebildet, welche Pflanzen  wachsen dürfen.

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