Kindercampus Lunden

Wachsen wie ein Baum

Wachsen wie ein Baum

Wachsen wie ein Baum

Judith Reicherzer
Judith Reicherzer
Lunden
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Die Schulanfängerinnen und Schulanfänger pflanzen gemeinsam einen Kirschbaum. Foto: Judith Reicherzer

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Licht, Wasser und Nährstoffe aus dem Boden braucht ein Baum, um gedeihen zu können – das lernen die sechs Schulanfängerinnen und Schulanfänger des Kindercampus Lunden an ihrem ersten Schultag, zu dem auch das Einpflanzen eines Kirschbaumes gehört.

Nach den Sommerferien ist es wieder so weit: Die Einschulung steht vor der Tür. Der Kindercampus Lunden begrüßt dieses Jahr drei Mädchen und drei Jungen auf dem Schulgelände. Die Schulleiterin Marion Petersen empfängt Klein und Groß mit einem bunten Rahmenprogramm. Es gibt Gesang und Schultüten, und es wird ein Baum im Schulgarten gepflanzt. 

Einschulung Lunden
Der Eingangsbereich ist geschmückt, und auf der Schultafel steht: Herzlich willkommen Antonia, Marlon, Elisabeth, Elin, Jasiu, Malik. Foto: Judith Reicherzer

Begrüßung mit deutschen und dänischen Liedern

„Wir sind eine aktive und musikalische Schule“, ruft die Schulleiterin und animiert zu einem ersten Lied. Die älteren Schulkinder singen Lieder auf Deutsch und Dänisch vor, und mit den entsprechenden Noten lassen sich auch die Eltern nicht zweimal bitten und stimmen mit in den Gesang ein. 

Anschließend singen die Kinder mit Begleitung auf dem Klavier „Das ist alles nur geklaut“ von der deutschen Musikgruppe Die Prinzen. Das ist das aktuelle Lieblingslied der Schülerinnen und Schüler, verrät Petersen schmunzelnd. 

 

Baumpatinnen und Baumpaten

Großes Highlight des Programms ist das Baumpflanzen. Seit Marion Petersen Schulleiterin ist, wird traditionell am ersten Schultag ein Obstbaum gepflanzt. Ein Apfel- und ein Birnbaum stehen bereits auf der Obstwiese. Die neuen Schulkinder pflanzen am Mittwoch einen Kirschbaum. 

Der Hausmeister der Schule hat den Baum zuvor in die Erde gesetzt, und die Schulanfängerinnen und Schulanfänger werfen symbolisch eine Schaufel Erde auf die Bepflanzungsstelle. 

Petersen fragt, was der Baum noch alles zum Wachsen braucht. „Sonne“, rufen die sechs im Chor — und „Nährstoffe und Wasser“ ergänzt die Schulleiterin. 

Die älteren Kinder überraschen die neuen Schülerinnen und Schüler mit Schultüten. Foto: Judith Reicherzer

Doppelte Überraschungsschultüten

Aus dem Schulgebäude in den Garten kommen ältere Schulkinder gelaufen und halten bunte Schultüten in den Händen. „Die sind für euch“, erklärt die Schulleiterin. Die Kleinen machen große Augen und nehmen die Schultüten entgegen. 

Es werden aber noch mehr Schultüten verteilt. Diese hat Marion Petersen für die Lehrkräfte vorbereitet, die sie so im neuen Schuljahr begrüßen möchte. Im Anschluss daran dürfen die Kinder in ihr neues Klassenzimmer, und die Eltern verabschieden sich. 

Der Schulunterricht kann beginnen: Alle haben einen Platz gefunden. Foto: Judith Reicherzer

Klassenstrukturen aufbrechen

Die Schulanfängerinnen und Schulanfänger kommen in die Ahornklasse. Daneben gibt es drei weitere Klassen: Kastanie, Birke und Linde. „Wir zählen nicht mehr in Klassenstufen, sondern in Lerngruppen und möchten die Kinder individuell nach ihren Bedürfnissen fördern“, sagt Petersen. 

 

Schule der deutschen Minderheit mit grünem Konzept

„Wir sind eine grüne Schule und möchten so viel Natur in den Lernalltag einbauen, wie es geht“, so die Schulleiterin.

„Wir sind keine deutsch-dänische Schule. Wir sind eine geschichtlich gewachsene Schule der deutschen Minderheit“, erklärt Petersen den Eltern und stellt auch den „Nordschleswiger“ vor. 

Die Eltern sind sichtlich zufrieden und bedanken sich für den selbst gebackenen Kuchen, den die Kastanienklasse vorbereitet hat. „Den ersten Schultag vergisst man nie, und mit dem gepflanzten Kirschbaum haben die Kinder immer einen Grund, wieder hier vorbeizuschauen“, so Petersen. 

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Cornelius von Tiedemann
Cornelius von Tiedemann Stellv. Chefredakteur
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