Deutsche Minderheit

Schule Sonderburg in der Weihnachtszauberwelt

Schule Sonderburg in der Weihnachtszauberwelt

Schule Sonderburg in der Weihnachtszauberwelt

Sonderburg/Sønderborg
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Wahlfach Theater bei einer Abschiedsszene von Robin Hood Foto: Karin Riggelsen

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Mit Musik, Theater, Lucia-Umzug und dem Weihnachtsmann wurden die Eltern und Geschwister an der Deutschen Schule Sonderburg an drei Tagen auf das baldige Fest eingestimmt.

Wer eine Tochter oder einen Sohn an der Deutschen Schule Sonderburg hat, darf sich jedes Jahr Ende Dezember auf einen ganz besonderen Abend freuen. Die Vorweihnachtszeit ist in der Minderheiten-Schule eine sehr feierliche Sache, die mit mehreren  Abenden voller Musik, Theater, einer gemütlichen Kaffeestube und einem reich gedeckten Kuchentisch eingeläutet wird.

Sogar der Weihnachtsmann mit dem langen weißen Bart sitzt bei dem ersten Abend der Unterstufe gut gelaunt neben einer geschmückten Tanne auf dem Sofa in einer Klasse. Der freundliche Mann in der roten Kluft wollte sich gern mit den Kindern unterhalten oder sich ein Lied vorsingen lassen. Als Dank wurden die Mädchen und Jungen mit einem Griff in den Weihnachtssack und einem süßen Geschenk belohnt.

Zum ersten Mal mit Helferin

Der Weihnachtsmann – im zivilen Leben Helmuth Petersen – hatte zum ersten Mal eine Helferin dabei. Tilda Schmidt trug ebenfalls einen roten Mantel, und sie half dem guten Weihnachtsmann bei seiner Arbeit.

Der Weihnachtsmann und seine Helferin Tilda Foto: Ilse Marie Jacobsen
Die Kinder strömten zum Weihnachtsmann, der auf einem großen Sofa saß. Foto: Ilse Marie Jacobsen

„Ich mache das schon seit vier oder fünf Jahren. Ich habe zum ersten Mal einen ’nisse’ gefragt. Sie hat sofort eingewilligt“, gab Helmuth Petersen lächelnd zu. Er nennt sich selbst einen richtigen Weihnachtsromantiker.

Der frühere Schulleiter der Deutschen Schule Sonderburg freute sich über die lächelnden Kinder und forderte sie auf, immer artig zu sein. Da machte es ihm auch nichts aus, dass die kleine Sofia beim Lieder singen Hilfe von ihrer Mutter erhielt.

Videos und Fotoshooting

Schulleiterin Henriette Tvede Andersen begrüßte an allen drei Abenden die Angehörigen der Kinder: „Ihr könnt euch freuen. Wir zeigen euch, was für uns Weihnachten ausmacht.“ Anschließend wurden die vielen Gäste von den Kindern in die Weihnachtszauberwelt entführt. Die Eltern lächelten, und viele fotografierten mit ihren Handys oder verewigten das unterhaltsame Treiben auf der Bühne in einem Video.

Die Unterstufe marschierte in die Aula. Foto: Ilse Marie Jacobsen
Vormittags noch sehr gespannt, am Abend ganz entspannt und ruhig: Die Mädchen und Jungen der Unterstufe freuten sich auf ihren Auftritt. Foto: Ilse Marie Jacobsen

Wo besonders die Kleinsten der Unterstufe bei der Generalprobe am Vormittag noch sehr gespannt und vielleicht auch ein wenig nervös waren, so hatten sie abends ihre Skepsis völlig überwunden. Die Kinder winkten ihren Familien begeistert von der Bühne aus zu. Im Mittelpunkt zu stehen musste ihnen keine Angst mehr machen.

Weihnachten liegt in der Luft

Bei der Mittel- und Oberstufe wurde am 19. und 20. Dezember gefeiert.

Henriette Tvede Andersen Foto: Karin Riggelsen

„Erst wenn Weihnachten im Herzen ist, liegt Weihnachten auch in der Luft“, zitierte Schulleiterin Henriette Tvede Andersen den Autor William Turnier Ellis (1866-1955). Sie wies auf das Theaterstück der ältesten Schülerinnen und Schüler „Tinte und das Geheimnis der Bücher“ hin. „Von Eltern lernt man Lieben, Lachen und Laufen. Aber durch Bücher wird man verzaubert“, so Andersen. Mit dem Theater wurden die Abende der Mittel- und Oberstufe abgeschlossen. 

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Robin Hood: Er hilft den Armen. Foto: Karin Riggelsen
„Jeppe på bjerget“: Der Landwirt erwacht im Schloss. Er glaubt, dass er träumt. Foto: Karin Riggelsen

Robin Hood und Jeppe på Bjerget

Die Weihnachtsfeier der älteren Klassen begann mit zwei Szenen des Theaterstücks Robin Hood. Das Wahlfach der Mittelstufe lieferte eine gut vorbereitete Aufführung. Die zwölf Schauspielerinnen und Schauspieler verwandelten sich in die Figuren: die Reichen, die nur an sich selbst denken, und den Prinzen der Diebe, Robin Hood, mit seinen Helfern, die die Wohlhabenden im Sherwood Forest ausrauben und die Beute den Armen geben.

Weiter ging es mit Ludvig Holbergs „Jeppe på Bjerget“ von 1722. Es ist ein Stück Theater, das trotz seines hohen Alters immer noch aktuell ist.

Die elfjährige Merle Faaborg (M.) mit ihren Eltern Rene Nyholm und Line Faaborg. Merle hatte Rollen bei Robin Hood und auch „Jeppe på Bjerget“ übernommen. Foto: Karin Riggelsen

„Denkt mal darüber nach, wen Holberg veräppelt – die Reichen oder die Armen“, so die Aufforderung der ersten Vorleserin. Der Schüler Frederik spielte den armen Bauern Jeppe, der es nicht leicht hat und entschieden zu viel trinkt. Er wacht plötzlich nach einem Vollrausch im Bett des Barons auf – und verwandelt sich selbst in eine Person, die das tut, was ihn immer geplagt hat. Er wird hochnäsig und unterdrückt andere.

Das tat der guten vorweihnachtlichen Stimmung aber keinen Abbruch. Die Kinder waren nun noch ein wenig mehr auf Weihnachten eingestimmt – und die Eltern waren stolz. 

Robin Hood: Das Gold will der Reiche (r.) vor seiner eintreffenden Mutter verstecken. Foto: Karin Riggelsen
Robin Hood: Die schöne Frau mag den Unterstützer der Armen Foto: Karin Riggelsen
Robin Hood: Auf der Bühne wird unter anderem auch getanzt. Foto: Karin Riggelsen
Jeppe på Bjerget: Trotz Ärgers mit seiner Nille und seiner Trinkerei ist er ziemlich selbstsicher. Foto: Karin Riggelsen
Der liegende Jeppe erwachte - im Schweinestall Foto: Karin Riggelsen
Jeppe på Bjerget: Viel Applaus für die tüchtigen Schauspielerinnen und Schauspieler auf der Bühne. Foto: Karin Riggelsen
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