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Magisches Fest lockte viele nach Bosager

Magisches Fest lockte viele nach Bosager

Magisches Fest lockte viele nach Bosager

Sonderburg/Sønderborg
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Ab 15 Uhr wurde getanzt, hier zur Musik von Henrik und Klaus von OS3 Foto: Karin Riggelsen

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270 gut gelaunte Frauen und Männer beteiligten sich an der jährlichen Gartenparty für alle Menschen mit Behinderungen in der Sonderburger Kommune. Was macht ein Magier bei der Feier?

Wer ab Donnerstagnachmittag bei Bosager vorbeiradelte, wird den bunten Trubel sofort bemerkt haben. Auf dem Gartengelände von Bosager wurde ab 15 Uhr ordentlich gefeiert: Mit Schminkbude, Grillzelt, Würstchen, Kartoffelsalat, Popcorn und flotten Rhythmen ging es schon am Nachmittag unterhaltsam zu. 270 Nutzerinnen und Nutzer der Behinderteninstitutionen in der Sonderburger Kommune hatten sich  angemeldet. In diesem Jahr waren auch viele Familienmitglieder und begleitende Personen erschienen.

Vor dem Zelt mit der Livemusik wurde fleißig getanzt, und wer Lust hatte, konnte bei den sommerlichen heißen Temperaturen im Pferdewagen einen Ausflug machen. Mehrere Stadtratsmitglieder halfen in den Zelten bei den Getränken und Essen.

Der Zauberer aus Rapstedt

Für gute Laune sorgte unter anderem der Magier Henning Nielsen aus Rapstedt (Ravsted). Er war zum ersten Mal beim Gartenfest von Bosager.

Henning Nielsen forderte einen jungen Mann beim Pult heraus. Foto: Karin Riggelsen
Der Magier und der kommunale Angestellte Lars Petrat-Meyer Foto: Karin Riggelsen
Stadtratsmitglied Kirsten Bachmann wurde nach dem Kartenspiel mit einem Ballon-Dackel belohnt. Foto: Karin Riggelsen

Nielsen marschierte mit seinem kleinen Stehpult über den Platz und zauberte – während der wahnsinnig schnell redete – plötzlich Münzen hinter den Ohren seines Gegenübers hervor oder forderte die Frauen und Männer beim Kartenraten heraus. Wer die eine bestimmte Karte wiederfand, erhielt einen kunstvoll gefalteten langen Luftballon, den der Magier blitzschnell in einen Dackel verwandelte. Der doppelte nordische Meister der Magie zaubert seit 30 Jahren.

Der Magier kommt im ganzen Land herum: „Morgen geht es zum Beispiel ab nach Sylt“, so Henning Nielsen, dem plötzlich die Karten aus dem Mund flossen. Oder eine Karte saß auf einmal auf seiner Stirn. Bei ihm passierte immer etwas, was sein Gegenüber nicht erwartete.

Infos über Sex

Margit Elise Hansen und Kristine Kiilerich standen im Sex-Zelt, wo sie mit Informationen über eher vertrauliche Themen helfen konnten. „Hier kriegen wir einen guten Schnack mit den Bürgerinnen und Bürgern, und auch die Angestellten kommen vorbei, um von uns zu erfahren, was sie den Menschen mit Behinderungen empfehlen sollten“, so Margit Elise Hansen.

4Fun Danceband mit dem Gitarristen Jeppe Sigaard Clausen Foto: Karin Riggelsen
Livemusik sorgte am Nachmittag und Abend für gute Laune. Foto: Karin Riggelsen
Margit Elise Hansen und Kirstine Kiilerich antworteten auf viele Fragen. Foto: Karin Riggelsen

Die beiden Mitarbeitenden sind nur Ratgeber. Im Zelt, das unter anderem mit Lolita-Puppe und anderem Sexspielzeug ausgestattet war, wird nichts verkauft.

Alle waren begeistert

An einem Tisch neben einem der großen Zelte saßen die fein herausgeputzte 23-Jährige Christine Nielsen und ihre Begleiterin Tina Hansen.

„Ich finde es richtig toll hier“, so Christine Nielsen lächelnd. Nach den ersten eher ruhigen Stunden trafen noch mehr Gäste auf dem Platz ein. „Es war ordentlich was los, und alle waren total begeistert“, erklärte der Leiter Steen Boris Hansen am Freitag auf Anfrage des „Nordschleswigers“.

Nur für die Kommune Sonderburg

Vor Jahren wurde bei Bosager jedes Jahr ein Festival Syd für alle beschützten Behinderten-Institutionen in Nordschleswig abgehalten. Aber die Teilnahme an dieser Veranstaltung wurde immer geringer.

„2019 haben wir dann zum ersten Mal eine Veranstaltung nur für die Sonderburger Kommune gemacht. Das geht richtig gut“, stellt Steen Boris Hansen fest.

Christine Nielsen (r.) mit ihrer Begleiterin Tina Hansen Foto: Karin Riggelsen
Ein Nachschub von Getränken wurden zum Zelt gebracht. Foto: Karin Riggelsen
Henning Nielsen erfreute alle mit seinen Geschenken. Foto: Karin Riggelsen

Das diesjährige Fest erhielt 75.000 Kronen vom „Anne og Jørgens Jensens Legat", das aufgelöst wurde. Mit dem Geld wurden einige Bands, die Pferdekutsche und auch das Schießzelt finanziert. Es ist das erste Mal, das von 15 bis 20 Uhr gefeiert wurde. In den Jahren zuvor war die Feier von 11 bis 16 Uhr.

„Aber diesmal konnten dann auch die Café-Mitarbeiter von der Humlehøjhalle dabei sein. Alle hatten einen fantastischen Nachmittag und Abend. Ich hoffe, dass es künftig immer von 15 bis 20 Uhr vonstatten geht", so die Bosager-Leiterin Dorte Snitgaard Petersen. 

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