Renovierung
Die Düppeler Mühle ist ohne Flügel
Die Düppeler Mühle ist ohne Flügel
Die Düppeler Mühle ist ohne Flügel
Teil 1 der Renovierung war in einer Stunde abgeschlossen. Das Mauerwerk in einer Breite von einem Meter, das Zahnrad und die Flügel werden komplett erneuert.
Um 6.08 Uhr heute früh begannen Mitarbeiter der Firma Fynsk & Søn, die beiden 22 Meter langen Flügel der Düppeler Mühle in der Mitte zu zersägen, um dann die vier Flügel abzumontieren und sie auf dem Rasen zu deponieren. Um 7.07 Uhr war Teil 1 der umfassenden Renovierung des Nationalsymbols beendet.
Wehmütiger Moment
Festgehalten hat diesen „wehmütigen Moment“ Jens Peter Rasmussen mit seinem Tablet. Der Vorsitzende der Mühle weiß, „die Flügel müssen weg, um an das marode Mauerwerk zu kommen. Der Hut wird auch noch abgenommen“, sagt er zum nächsten Schritt, der in zwei Wochen erfolgen soll.
Stabile Unterlage für den Hut
Für den Hut muss ein größerer Kran besorgt und eine stabile Unterlage gebaut werden, da daran eine Art Leiter befestigt ist. Um diese zu schützen, „muss sie sozusagen auf vier Beinen stehen“, erklärt Claus Pihl, technischer Leiter der Mühle. Ihm ist übrigens aufgefallen, dass das Mauerwerk in einer Breite von einem Meter bröselig ist. Der Putz fiel ab.
Das Rad eiert
Das neue Mauerwerk ist bereits in Beton gegossen und härtet draußen seit drei Wochen auf einem Holzfundament aus. Auch das Zahnrad wird ersetzt: „Das Rad eiert, da das Mauerwerk schief geworden ist. Da greifen die Zahnräder nicht mehr so ineinander. Das Knirschen klingt manchmal wirklich gefährlich“, sagt Pihl.
Aus einem Stamm
Das Douglas-Holz für die Flügel liegt fertig zugeschnitten im Sägewerk bei Holdbi. Es stammt aus Silkeborg. „Die Flügel sind 40 Jahre alt. Ich habe sie ab und an mal geflickt. Sie hätten repariert werden können, aber bei der großen Investition (3,5 Mio. Kronen) sollten sie doch gern 30, 40 Jahre halten. Damals in den 1970er Jahren hat man die Holzbretter geleimt. Das tut man heute nicht mehr. Heute ist es aus einem Stamm geschnitten“, begründet Pihl den Bau neuer Flügel.
Einen alten Flügel wird er für Unterrichtszwecke aufbewahren. „Dann können Kinder sehen, wie die Klappen arbeiten“, so Pihl.
Expertise eines Mühlenbauers
Die Expertise für die Mühlenrenovierung hat Morten A. Petersen, Firma Karl D. Petersen, Auenbüll. Er ist einer der wenigen Mühlenbauer im Lande. Eine entsprechende Ausbildung gibt es nicht mehr. Er lernt seine Lehrlinge an.
Arbeitslos werde er wohl kaum .„Es gibt mehrere Hundert Mühlen, die renoviert werden müssen. Das Problem ist meistens die Finanzierung. Die Düppeler Mühle allerdings ist schon etwas Besonderes, nicht nur für mich“, sagt er.
100 Jahre mehr
Petersen arbeitet mit dem deutschen Mühlenbauer Martin Zecher, Wittenburg, zusammen. „Er führt die technischen Arbeiten aus, ich koordiniere. Du brauchst ja einige Handwerker wie Maurer, Schmied, Klempner, Zimmerer“, sagt er zu den vielfältigen Aufgaben.
Wenn die Renovierung im November/Dezember abgeschlossen ist, „dann hält die Mühle wieder 100 Jahre“, ist Petersen überzeugt.
2020 ein schicksalsträchtiges Jahr
Für Jens Peter Rasmussen war der Abbau der Flügel „ein Meilenstein in unserer Arbeit“, denkt er an die erste Sitzung mit Pihl im Mai 2018 zurück. Wie es so ist, wurde die Liste an notwendiger Renovierung bzw. Austausch länger und länger. Am Ende summierte sich die Investition auf 3,5 Millionen Kronen. Zu seiner Freude sind 2,5 Millionen im Staatshaushalt eingeplant, 0,5 Mio. hat die Schloss- und Kulturbehörde bewilligt. Es fehlen somit 500.000 Kronen , die eingeworben werden müssen. Rasmussen ist zuversichtlich, dass das gelingt. „Unser Ziel ist es, dass alles zum 100. Jahrestag fertig ist“, sagt er zu den Feierlichkeiten anlässlich der Wiedereingliederung 2020. Dann ist es auch 100 Jahre her, dass die körperschaftseigene Institution Düppeler Mühle gegründet worden ist.