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„Camera obscura“ - dunkles Angebot in der Deutschen Bücherei Sonderburg

„Camera obscura“ - dunkles Angebot in der Deutschen Bücherei Sonderburg

Camera Obscura - dunkles Angebot in der deutschen Bücherei

Sonderburg/Sønderborg
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Schwarzlicht, wie auf dem Foto bei einer Veranstaltung in der Deutschen Bücherei Sonderburg, ist in Tingleff beim Faustball angesagt (Archivfoto). Foto: Marle Liebelt

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Wenn die Sonderburger Klappbrücke kopfsteht, liegt das daran, dass die deutsche Bücherei gerade ein besonderes Angebot hat: eine Black-Box, in der auch eine „Camera obscura“ installiert ist.

Um eine Zeitreise dieser Art ins 18. und 19. Jahrhundert zu machen, müssen Neugierige normalerweise ins Museum oder große Institutionen, die sich mit Fotografie beschäftigen, fahren. Noch bis Mitte März ist das jedoch auch in der deutschen Bücherei in Sonderburg möglich. 

„Wir haben wieder die Black Box aufgebaut und in eine begehbare ,Camera obscura' verwandelt“, teilt Eva Nielsen, eine der beiden Leiterinnen der deutschen Bücherei in Sonderburg mit. Besucherinnen und Besucher sollten jedoch einen klaren Tag wählen. Sind die Gebäude und die Landschaft in Nebel getaucht, ist auch das Bild trüb. Am besten sind der Alsensund, die Klappbrücke und die Hafenkulisse erkennbar, wenn das Wetter gut ist. 

Am Mittwoch war das Bild getrübt. Das lag aber nicht etwa an der „Camera obscura“, sondern am tatsächlichen Bild: Die Nørre Havnegade war in dichten Nebel gehüllt. Foto: Marle Liebelt

„Camera obscura“ bedeutet „dunkler Raum“ und bezeichnet ein optisches Phänomen, bei dem in einer komplett abgedunkelten Kammer nur ein Licht durch ein kleines Loch einfällt. Eine Lupe in der Öffnung vergrößert das von außen eintretende Bild und wirft es an eine gegenüberliegende Leinwand. 

Das Bild steht kopf

„Die ,Camera obscura' ist die Urform der fotografischen Kamera. Sie ist nichts anderes als eine Lochkamera“, erklärt Nielsen. Nur eben im Großformat. Wer sich ein wenig über das Bild an der Leinwand wundert, sollte den Blick etwas drehen. Denn das Bild steht kopf und ist spiegelverkehrt. 

Das Prinzip der Lochkamera wurde im 18. und 19. Jahrhundert als große Attraktion genutzt, die vom Publikum begangen und bestaunt werden konnte. 

Noch bis Mitte März

Noch bis Mitte März kann die „Camera obscura“ in der Deutschen Bücherei Sonderburg von Montag bis Freitag, jeweils von 10 bis 17 Uhr, begangen werden. Eine einfache Lupe projiziert dort, ähnlich wie das Objektiv einer Kamera, das Abbild der Klappbrücke, der Nørre Havnegade und der Kirche auf eine Leinwand.

Um das Erlebnis auszuweiten, ist die Black Box zusätzlich mit Schwarzlicht und bunt leuchtenden Objekten ausgestattet. Einfache Gegenstände wie Würfel, Textmarker oder Warnwesten werden so zu magischen Objekten, die spannend leuchten.

Schwarzlicht leuchtet die bunten Farben in der Box spannend aus. Foto: Marle Liebelt
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