Tour de France

Bereitschaftsleiter: „Wenn etwas passiert, sind wir bereit“

Bereitschaftsleiter: „Wenn etwas passiert, sind wir bereit“

Bereitschaftsleiter: „Wenn etwas passiert, sind wir bereit“

Sonderburg/Sønderborg
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Allan Dalager Clausen ist bereit für die Tour de France in Sonderburg. Foto: Karin Riggelsen

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Seit vielen Monaten bereitet sich die Kommune Sonderburg auf das weltweit größte Rad-Spektakel am 3. Juli in Sonderburg vor. Brand og Redning ist auf alles gefasst. Bei einer Übung am Hafen wurde ein Ernstfall trainiert.

Wenn der Kalender auf Sonntag, 3. Juli, zeigt, dann dürfen die Sonderburger und nicht zuletzt auch Tausende von ausländischen Gästen sich auf einen ganz besonderen Tag am Alsensund einstellen. An dem Tag wird die 109. Tour de France beim Grand Depart in Sonderburg als letzter dänischer Zielstadt eintreffen. Das wird die ganze Stadt auf den Kopf stellen – aber das macht den Verantwortlichen für die Sicherheit keine Angst.

Der Bereitschaftschef von Brand og Redning, Allan Dalager Clausen, freut sich. Er ist selbst zwar kein inkarnierter Tour-de-France-Fan, aber seine vielen Jahre als Polizist – er war über 24 Jahre bei der süddänischen Polizei, zuletzt als Abteilungsleiter in der Ausländerkontrollabteilung in Pattburg – hat er schon viele große Aufgaben übernommen.

„Wenn etwas passiert, dann sind wir bereit“, verspricht Allan Dalager Clausen daher lächelnd.

„Wir bereiten uns auf alles vor"

Seit vielen Monaten wurden für diesen ganz außergewöhnlichen Tour de France-Sonntag besondere Verkehrs-, Sicherheits- und Bereitschaftspläne ausgearbeitet. Ob Feuer, Erste-Hilfe oder Seenot – Brand og Redning hat sich auf alle möglichen erdenklichen Probleme vorbereitet. Um auch dem abgesperrten Teil von Sonderburg bei einem Brand helfen zu können, wird beim Sonderburger ZOB eine weitere Feuerwehrwache eingerichtet.

Das ist wie bei der Polizei. Hier sitzen alle am gleichen Tisch und jeder hat seinen Fokus auf seinem Gebiet. So sind wir ein sehr starkes Team.

Allan Dalager Clausen, Bereitschaftsleiter

„Wir bereiten uns auf alles vor. Aber es geht natürlich hauptsächlich um das große Event“, so Clausen. Die Helfer am Zielbereich auf dem Augustenborg Landevej wurden übrigens mit vier Laufrädern mobil gemacht.

Die Radler ganze zwei Mal sehen

Der größte Hotspot wird laut dem Bereitschaftschef der Sonderburger Hafenbereich, wo auch das stolze Königsschiff am Sonderburger Schloss anlegt.

Der Text wird nach der Übung am Sonnabend fortgesetzt.

 
Briefing Foto: Ilse Marie Jacobsen

Bei einer Übung im und am Hafen Sonderburgs wurde für einen Ernstfall - eine Person im Wasser - trainiert. Vizebereitschaftsinstrukteur Ulrick Christiansen (l.) informierte die Mitarbeiter im abgesperrten Bereich bei der Skulptur „Butt im Griff“ über die Übung. Die Retter hatten sich seit morgens um 8 Uhr auf den Einsatz vorbereitet. Dabei fällt eine Person ins Wasser, wird von einem Zonen-Mann gefunden und anschließend in eines der beiden Hafenboote von Brand og Redning gelegt und, wenn nötig, mit Herzdruckmassage wiederbelebt.

Eine Person im Wasser Foto: Ilse Marie Jacobsen

Die zwei Hafenboote waren schnell zur Stelle. Ein Retter sprang ins Wasser, um den ins Wasser gefallenen Mann zu dem einen Boot zu transportieren. Der Zonen-Mann Jens Sabado kümmerte sich währenddessen um den Patienten. Anschließend sausten die Gummiboote zu Verdens Ende, wo ein Krankenwagen und Ärzte übernehmen können. 

Eine Aktion mitten im Hafenbecken Foto: Ilse Marie Jabobsen

Allan Dalager Clausen (l.) und Ulrick Christiansen schauten sich von der Brücke aus die Rettungsaktion an.

 

Dort werden ganz viele Menschen Schlange stehen, um die Radler zuerst über die alte Brücke, und anschließend aus allernächster Nähe am Nørrebro und auf der Sønder Havnegade Richtung Süden vorbeisausen zu sehen.

Auf der Hafenpromenade wird die hölzerne Kaikante zum Wasser hin vorsichtshalber mit einem Zaun abgesperrt. Wer im Sonderburger Hafen ins Wasser fällt, der kann von dem unglaublich starken Strom schnell weitab getrieben werden.

Eine genaue Zahl kann der Helfer der Bereitschaftsleiter nicht nennen. Aber es sind mehrere Hundert, die an dem Sonntag für das Wohl der vielen Gäste aus dem In- und Ausland sorgen werden.

Ein starkes Team

Bei der Tour de France in Sonderburg hat eine Kommandozentrale den großen Überblick. Sie wird in einem Sitzungszimmer bei Brand og Redning am Vestermark eingerichtet.

Allan Dalager Clausen auf dem Sonderburger Hotspot der Tour de France am 3. Juli. Foto: Karin Riggelsen

Dort sitzen die Vertreterin oder der Vertreter von Brand og Redning, der Dokumentation, Sicherheit, ein HotSpot-Verantwortlicher, Vej og Park, ein Verkehrsplaner, Kommunikation, einer, der für die Freiwilligen zuständig ist, und die Logistik. Dort befindet sich geballte Wissen für alle möglichen Fragen, die auf der Strecke der weltbesten Profi-Radler entstehen können. „Das ist wie bei der Polizei. Hier sitzen alle am gleichen Tisch und jeder hat seinen Fokus auf seinem Gebiet. So sind wir ein sehr starkes Team“, so Clausen.

Der Leiter sitzt in Esbjerg

Er selbst wird übrigens nicht in Sonderburg bei der Tour de France dabei sein. Der Sonderburger Bereitschaftsleiter wird von 6 bis 22 Uhr in Esbjerg in einem operationellen Team die übergeordneten Entscheidungen treffen.

Zu allen möglichen Szenarien – ob terrormäßig oder sicherheitstechnisch – wurde vorab Stellung bezogen. Was sehr lange bis aufs kleinste Detail vorbereitet wurde, ist plötzlich am Sonntag, 3. Juli, relativ schnell überstanden.

„Aber dann werden wir am Tag darauf natürlich evaluieren. Das ist auch immer eine spannende Sache. Alles wird in einen Rapport niedergeschrieben – und dann sind wir für die nächste große Veranstaltung gut vorbereitet“, so Allan Dalager Clausen.

Die Helfer auf dem Zielgelände werden mit einem Motorroller von A nach B kommen. Foto: Karin Riggelsen
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