Förderung

76-Jährige auf Motorradtour für einen guten Zweck

76-Jährige Biker Babe für einen guten Zweck

76-Jährige Biker Babe für einen guten Zweck

Sonderburg/Sønderborg
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Aase Bonde auf der Indian Scout 1200 im Vergnügungspark Tivoli. Foto: Privat

Die Augustenburgerin Aase Bonde sammelt Geld für das Dorf Tourouba in Afrika. Ihr jüngstes Projekt bescherte der Frau eine mehrwöchige Reise durch ganz Dänemark – und mehrere Auftritte bei „TV2".

Den Motorradführerschein machte Aase Bonde (76) aus Augustenburg im Jahr 1961. Seitdem hat die immer aktive Frau, die sich seit Jahren für das afrikanische Dorf Tourouba in Burkina Faso einsetzt, aber nur eine Vespa gefahren.

„Aber ich musste etwas Neues machen“, meint Aase Bonde, die immer auf sehr kreative und erfolgreiche Weise Fördermittel für das hilfsbedürftige Burkina Faso sammelte. So wurde mit ihrer Hilfe unter anderem eine Schule errichtet. Ihr nächstes Projekt: sauberes Trinkwasser für alle.

Elegante Leihgabe 

Aase Bonde hatte ja ihren Motorradführerschein. Sie spielte daher mit dem Gedanken, für ein paar Tage Fahrten auf einem geliehenen Motorrad zu machen. Der Motorradhändler Sjølund in Sonderburg schickte sie nach Horsens zu Dänemarks größtem MC-Laden. Dort war der Boss Brian Ry Jensen sofort Feuer und Flamme: „Was hältst du von dem hier?“, meinte Jensen, dessen Finger auf eine elegante 300 Kilo schwere Indian Scout 1200 zeigte.

Ein Schild am Motorrad informierte über Aase Bondes Mission. Foto: Privat

 

Sie schaute vielleicht etwas überwältigt: „Und dann habe ich mich einfach draufgesetzt, als ob ich nie was anderes getan habe“, meint sie lachend. Und die teure luxuriöse Leihgabe im Wert von 300.000 Kronen hatte sie nicht nur ein paar Tage. Sie durfte die schöne Maschine ganze zwei Wochen lang benutzen.

 

Ruhiger Anfang

Mit einem Informationsschild hinten auf dem Motorrad machte sich Aase Bonde auf zu einer Reise durch ganz Dänemark. „Am Anfang bin ich noch sehr langsam um die Ecken gefahren“, gibt sie zu.

In ihrer anfangs doch recht ungewöhnlichen Position auf der schweren Limousine musste sie sich unglaublich konzentrieren. „Aber ich habe mich dran gewöhnt“, meint sie verschmitzt lächelnd. Jensen MC hatte auch ihre gesamte Ausstattung und Sonnenbrillen gesponsert.

Durch ganz Dänemark

In den zwei Wochen fuhr Aase Bonde nach Krusau/Kruså, Tondern/Tønder, Röm/Rømø, Ripen/Ribe, Esbjerg, Ølgod, Herning, Holstebro, Struer, Blokhus, Ålborg, Ebeltoft und Kopenhagen/København. Bei  jedem Wetter war die 76-Jährige aus Augustenburg unterwegs. Auch bei Sturm und Regen.

Der Verein DBL-Koonso hat mich die ganze Zeit unterstützt, und wir haben jeden Tag miteinander gesprochen. Alle haben für mich gebetet. Das hat mich wirklich glücklich gemacht.

Aase Bonde, Augustenburg

 

Nur in Køge gönnte sie sich einen ganzen Ruhetag. Unterwegs hielt sie und berichtete Interessierten von ihrem Projekt in Afrika. Die Menschen wollten der engagierten Motorradfahrerin helfen. Aase Bonde hat bislang 42.200 Kronen für ihr Burkina-Faso-Projekt egesammelt. Für das frische Wasser benötigt sie 340.000 Kronen.

Sie übernachtete oft auf günstigen Campingplätzen.

Über ihre ungewöhnliche Aktion berichtete unter anderem auch der Sender „TV2" mehrfach. So war Aase Bonde unter anderem auch bei „Godmorgen Danmark“ im Tivoli. Auch in der Hauptstadt fuhr sie übrigens selbst auf dem Motorrad!

Aase Bonde stieg in Horsens einfach auf das große Motorrad. Foto: Privat

 

Dankbar

 

Nach zwei überaus ereignisreichen und sehr ungewöhnlichen Wochen kam sie wieder heim. Die zwei Wochen waren anstrengend. Aber sie ist überglücklich und sehr dankbar. „Der Verein DBL-Koonso hat mich die ganze Zeit unterstützt, und wir haben jeden Tag miteinander gesprochen. Alle haben für mich gebetet. Das hat mich wirklich glücklich gemacht“, sagt Aase Bonde, die sich plötzlich entschuldigt. Ihr rollen nämlich die Tränen über die Wangen.

Aber sie fängt sich schnell wieder: „Für mich ist es einfach nur wichtig, dass dem Dorf geholfen wird. Und was gibt es Besseres, als sich auf ein so großes Tier zu setzen, wie ich immer sage. Der Verein unterstützt mich. Das treibt mich voran. Wer weiß, was ich in einem Jahr mache? Vielleicht einen Fallschirmsprung“, meint sie und lacht wieder. 

Sie hat das schöne Motorrad abgeliefert, weiß aber schon jetzt, dass sie die Indian Scout 1200 mit ihren 95 PS bald wieder fahren wird. Jensen aus Horsens bot ihr sofort an, dass sie das Motorrad wieder borgen darf. Das wird sie: Im August wird sie als Ehrengast zum Billeskov Gods fahren.

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