Ausländerbehörde

Verdacht auf Datenmissbrauch: Siri entlässt Mitarbeiter

Verdacht auf Datenmissbrauch: Siri entlässt Mitarbeiter

Verdacht auf Datenmissbrauch: Siri entlässt Mitarbeiter

Ritzau/ml
Kopenhagen
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Siri kann nicht ausschließen, dass der Mitarbeiter sich bereits Zugang zu sensiblen Daten verschafft hat, bevor seine Tat aufgeflogen ist. Foto: ólafur Steinar Gestsson/Ritzau Scanpix

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Die dänische Ausländerbehörde hat einen Mitarbeiter entlassen und auch bei der Polizei angezeigt, weil er nach persönlichen Daten gesucht hat. Mehrere Tausend Bürgerinnen und Bürger wurden informiert, weil nicht ausgeschlossen werden kann, dass weitere Personen betroffen sind.

Ein Angestellter der dänischen Agentur für internationale Anwerbung und Integration (Siri) wurde entlassen und bei der Polizei angezeigt. Er soll unbefugt nach Informationen über möglicherweise 3.300 Bürgerinnen und Bürger gesucht haben. Dies geht aus einer Pressemitteilung von Siri hervor.

Der Fall begann im Oktober 2022, als Siri von einer Person kontaktiert wurde, die glaubte, dass ein Angestellter unbefugten Zugang zu ihren Daten hatte. Eine von „Ritzau“ erhaltene Akteneinsicht zeigte, dass die Person befürchtete, der Mitarbeiter würde die Informationen gegen ihn verwenden. 

Am 2. November gelang es Siri herauszufinden, um welchen Mitarbeiter es sich handelte, und es wurde festgestellt, dass der Mitarbeiter Eingaben gemacht und sich Zugang zu Daten verschafft hatte, die in keinem Zusammenhang mit seinen Arbeitsaufgaben standen.

Zugriff auf sensible Daten 

Bei seinen Recherchen hatte der Mitarbeiter Informationen wie Personalausweisnummer, Einkommen, Familienverhältnisse und Entscheidungen in Einwanderungsfällen verschiedener Bürgerinnen und Bürger einsehen können. 

Nach Angaben der Behörde kann nicht ausgeschlossen werden, dass die betreffende Person bereits im Zeitraum von Januar 2021 bis November 2022 unbefugt Informationen über die Daten von bis zu 3.300 Menschen abgerufen hat.

„Wir werden alles tun, damit sich so etwas nicht wiederholt. Deshalb werden wir auch unsere derzeitigen Verfahren und Leitlinien überprüfen, um zu sehen, ob wir mehr tun können, um den Missbrauch des Zugangs zu personenbezogenen Daten zu verhindern“, sagt Trine Rask Thygesen, Direktorin der Behörde.

Auf der Grundlage des Vorsorgeprinzips hat Siri ein Informationsschreiben an alle potenziell betroffenen Bürgerinnen und Bürger verschickt. Der Vorfall wurde auch der dänischen Datenschutzbehörde gemeldet.

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