Schüler machen Zeitung 2018 – Kommentar

GENERATION UNKRITISCH?

GENERATION UNKRITISCH?

GENERATION UNKRITISCH?

Stella Sina
Apenrade/Aabenraa
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Foto: George Ourfalian/Ritzau Scanpix/AFP/DN

Ist die Jugend von heute desinteressiert? DGN-Schülerin Stella Sina mit einem Kommentar, warum man sich darüber keine allzu großen Sorgen machen sollte.

Es war echt warm in dem Raum. Es war die sechste und siebente Stunde. Die Schüler hatten schon einen langen Schultag hinter sich. Und dann war es auch noch auf Englisch: Ulla Tørnæs, Ministerin für Entwicklungszusammenarbeit in der dänischen Regierung, hat  eine Zahl an die  andere gereiht, die Dänemarks Beitrag zur Entwicklungshilfe und die Migrationspolitik der EU verdeutlichten. Mit dem Mikro in der Hand und mit diesem reizenden dänischen Akzent hat sie uns belehrt und gelehrt.

Die Jugendlichen wollten aber in dem Augenblick nicht lernen. Beim Blick in die Runde sah man junge Menschen, die gelangweilt auf ihren Handys hoch- und runterscrollten, oder junge Menschen, die schliefen. Schliefen. Abgesehen von der Frage des Respekts, den das Publikum der Ministerin erwies, kann man es jungen Menschen aber nicht übelnehmen, dass das Interesse nicht vorhanden war.

Ein hochrelevanter Vortrag über Entwicklungshilfe und EU-Migrationspolitik hat uns nicht interessiert. Warum?

In der Volksschule sagte unser Lehrer, dass wir eines Tages kritische und aktive Bürger werden müssten. Ich habe das immer als Druck empfunden. Es gibt so viele Themen, Katastrophen und Probleme dieser Welt, zu denen wir uns verhalten müssen, dass wir einfach auch mal abschalten müssen. Komplizierter ist das nicht.
Wir werden aber schon irgendwann kritische und aktive Bürger. Versprochen.

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