Schleswig-Holstein & Hamburg

Volks- und Raiffeisenbanken auf kräftigem Wachstumskurs

Volks- und Raiffeisenbanken auf kräftigem Wachstumskurs

Volks- und Raiffeisenbanken auf kräftigem Wachstumskurs

dpa
Kiel (dpa/lno) -
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Das Logo der Volksbank ist auf einem Gebäude in der Innenstadt zu sehen. Foto: Marijan Murat/dpa/Archivbild

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Die Volks- und Raiffeisenbanken in Schleswig-Holstein blicken auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurück: Die Bilanzsumme ist 2020 um elf Prozent auf den Höchstwert von 26,93 Milliarden Euro gestiegen. Grund sei vor allem der Sprung der bundesweiten Sparquote auf rund 16 Prozent, teilten die Banken am Mittwoch mit. «Während die einen aufgrund des unsicheren wirtschaftlichen Umfelds sparten, legte ein Großteil der Bevölkerung Geld zurück, weil 2020 schlichtweg die Konsummöglichkeiten fehlten.»

Zuwächse gab es den Angaben zufolge vor allem bei Giro- und Tagesgeldkonten. Bis Jahresende stieg die Summe täglich fälliger Einlagen um mehr als 16 Prozent auf 12,04 Milliarden Euro. «Wir sind stolz darauf, dass die Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteiner uns auch im vergangenen Jahr wieder als sicheren Hafen für ihr Geld angesteuert haben», sagte Bankensprecher Stefan Lohmeier. Das Betriebsergebnis stieg auf gut 234 Millionen Euro (2019: 230 Millionen Euro).

Die 26 Volks- und Raiffeisenbanken registrierten den Angaben nach eine starke Nachfrage nach Krediten. Die Summe privater Kredite stieg demnach um fast zehn Prozent auf rund 5,2 Milliarden Euro, bei gewerblichen Krediten gab es einen Zuwachs um knapp neun Prozent auf etwa 13,2 Milliarden Euro. Das lag vor allem am Dienstleistungssektor. Dessen Kreditsumme stieg im Vorjahresvergleich um knapp 18,3 Prozent auf rund 5,7 Milliarden Euro.

Lohmeier sieht die Kreditinstitute auf mögliche Herausforderungen im Zuge der Corona-Pandemie gut vorbereitet. «Unsere Häuser sind wirtschaftlich gesund und für die Zukunft bestens gerüstet.» Das Eigenkapital sei zum Jahresende um knapp neun Prozent auf rund 2,57 Milliarden Euro angewachsen. «Unser Ziel bleibt es, Sparer vor Negativzinsen zu bewahren - deshalb suchen wir immer das persönliche Gespräch», sagte Lohmeier. Die Entscheidung, inwieweit Negativzinsen erhoben werden können, werde individuell getroffen, erläuterte ein Sprecher. Einzelne Banken könnten Negativzinsen auf hohe Einlagen erheben, falls eine bestimmte, in der Regel sechsstellige Einlagenhöhe überschritten wird. Dies geschehe aber nur dann, wenn betroffene Kunden ihr Einverständnis erteilt haben.

Im vergangenen Jahr haben die Banken der Gruppe die Zahl ihrer Filialen inklusive Selbstbedienungsstellen um 12 auf 444 verringert. «Pläne zur Schließung von Filialen sind uns derzeit nicht bekannt, jedoch können wir nicht ausschließen, dass in Zukunft vereinzelt weitere Standorte zusammengelegt oder in SB-Geschäftsstellen umgewandelt werden», hieß es auf Anfrage. Die Zahl der Mitarbeiter sank 2020 um 140 auf 4143. Für 2021 sei kein Personalabbau geplant. Die Banken haben rund 850 000 Kunden und mehr als 363 000 Mitglieder.

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