Schleswig-Holstein & Hamburg

Umfrage: Gesundheitsversorgung auch in Pandemie gut bewertet

Umfrage: Gesundheitsversorgung auch in Pandemie gut bewertet

Umfrage: Gesundheitsversorgung auch in Pandemie gut bewertet

dpa
Kiel (dpa/lno) -
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Zwei Versichertenkarten der Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) liegen auf einem Tisch. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa/Archivbild

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Für viele Menschen hat eine gute Gesundheitsversorgung einen sehr hohen Stellenwert - das hat eine Umfrage klar bestätigt. Langsam freunden sich Schleswig-Holsteiner auch mit Videosprechstunden an.

Die Gesundheitsversorgung in Schleswig-Holstein bekommt auch während der Corona-Pandemie gute Noten. In einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa für die Krankenversicherung AOK Nordwest gaben 79 Prozent an, die wohnortnahe medizinische und pflegerische Infrastruktur habe auch unter Pandemiebedingungen gut funktioniert. 78 Prozent bewerteten das auch für die Notfallversorgung so. «Das zeigt, dass die Menschen in diesen schwierigen Zeiten dem Gesundheitswesen vertrauen und sich auf Ärzte, Pflegekräfte, Therapeuten und Krankenhäuser verlassen können», sagte AOK-Vorstandschef Tom Ackermann am Donnerstag. Forsa hatte vom 11. bis 20. November 400 Schleswig-Holsteiner befragt, nicht nur AOK-Versicherte.

56 Prozent zeigten sich darüber besorgt, dass Krankenhäuser in der ersten Hochphase der Pandemie nicht zwingend notwendige Operationen verschieben mussten. Die Mehrfachbelastung für pflegende Angehörige empfanden 41 Prozent während des ersten und zu Beginn des zweiten Lockdowns als problematisch.

Bei der Frage, um welche Themen sich die Bundesregierung am meisten kümmern sollte, rangierten die Stärkung des Gesundheitssystems sowie der Gesundheitsberufe und -forschung mit 83 Prozent auf dem ersten Platz. Gleich dahinter lag die Forderung nach mehr Investitionen in Schulen, Bildung und Kinderbetreuung (80 Prozent), gefolgt von der Belebung der Wirtschaft und dem Erhalt von Arbeitsplätzen. «Das Coronavirus hat unsere Gesellschaft aufgerüttelt und den Wert unseres Gesundheitswesens wieder in den Fokus gerückt», kommentierte Ackermann. «Die Menschen reagieren viel sensibler auf Themen der Gesundheitspolitik und Gesundheitsversorgung.»

Im Ranking der wichtigsten Infrastruktureinrichtungen landete die Verfügbarkeit von Hausärzten mit 95 Prozent ganz oben, vor Schulen und anderen Bildungseinrichtungen (90 Prozent), dem Internet (90) und Einkaufsmöglichkeiten (87). Bei der Arzt- oder Krankenhauswahl wurde eine gute Behandlungsqualität deutlich wichtiger eingestuft als eine schnelle Erreichbarkeit.

Etwa zwei Drittel der Befragten können sich vorstellen, per Videosprechstunde einen Arzt zu konsultieren. Die Werte aus der vorherigen Befragung von 2019 lagen noch deutlich darunter. Im ersten Quartal 2020 nutzten in Schleswig-Holstein nur 771 AOK-Versicherte eine Videosprechstunde, im zweiten Quartal waren es 4098.

«An allen Ecken und Enden offenbart sich, was digitale Vernetzung und intersektorale Plattformen leisten können», sagte AOK-Chef Ackermann. Digitale Fernuntersuchungen, Diagnosen und Überwachungen seien gefragt und unverzichtbar. Auch unabhängig von der aktuellen Pandemie könnten sie mit dazu beitragen, die Gesundheitsversorgung auf dem Lande sicherzustellen. Einer sinkenden Zahl verfügbarer Pflegefachkräfte stehe ein steigender Bedarf der älter werdenden Gesellschaft gegenüber. «Vernetzung, Telemedizin und sektorübergreifende Versorgung tragen dazu bei, dieser Herausforderung zu begegnen.»

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