Schleswig-Holstein & Hamburg

Tierschützer für Schutz von Schweinswalen vor Speedbooten

Tierschützer für Schutz von Schweinswalen vor Speedbooten

Tierschützer für Schutz von Schweinswalen vor Speedbooten

dpa
Kiel (dpa/lno) -
Zuletzt aktualisiert um:

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Tierschützer haben die Regierung in Kiel aufgerufen, Schweinswale besser vor Hochgeschwindigkeitsbooten zu schützen. Solche Boote gefährdeten das Leben der vom Aussterben bedrohten heimischen Tiere, erklärten am Dienstag die Verbände Nabu und BUND sowie die Gesellschaft zur Rettung der Delphine. Das Land müsse geeignete Maßnahmen dagegen durchsetzen und kontrollieren.

Auf eine Kleine Anfrage aus der SPD-Landtagsfraktion hatte das Umweltministerium bestätigt, Hochgeschwindigkeitsfahrten seien grundsätzlich geeignet, «Schweinswale durch den von ihnen ausgehenden Lärm oder durch Kollisionen zu verletzen oder zu töten sowie Schutzgebiete, in denen der Schweinswal Erhaltungsgegenstand bzw. Schutzziel ist, zu beeinträchtigen».

Die bisher getroffenen Schutzmaßnahmen reichen den genannten Verbänden nicht aus. So baue die Umsetzung einer neuen Verordnung wohl auf Selbstkontrolle der Anbietenden. «Das ist absurd, denn die Forderung, einen großen Teil der mit Adrenalin pur beworbenen Fahrt in gemäßigtem Tempo zu bestreiten, steht dem Angebotsziel der Betreiber komplett entgegen», sagte Dagmar Struß vom Nabu. «Die Monate, in denen Speedboot-Fahrten angeboten werden, überschneiden sich zudem genau mit den Zeiten, in denen sich die Schweinswale vermehrt an unseren Küsten aufhalten», erklärte BUND-Meeresschutzreferentin Stefanie Sudhaus.

Speedboote lösten bei Schweinswalen gesundheitsgefährdenden Stress aus, sagte die SPD-Abgeordnete Sandra Redmann. Manche Wale stellten auch ihre Nahrungssuche ein. «Unsere kleine Anfrage hat gezeigt, dass nicht geklärt ist, wie das Land und das Bundesverkehrsministerium das Problem angehen wollen», kritisierte Redmann. Minister Jan Philipp Albrecht (Grüne) schiebe die Verantwortung nach Berlin.

Mehr lesen