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St.-Pauli: Vom Abstiegskandidaten zum Rückrunden-Primus

St.-Pauli: Vom Abstiegskandidaten zum Rückrunden-Primus

St.-Pauli: Vom Abstiegskandidaten zum Rückrunden-Primus

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Omar Marmoush von St. Pauli und Osnabrücks Ludovit Reis (l-r.) am Ball. Foto: Friso Gentsch/dpa

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Innerhalb von elf Spielen entwickelte sich der FC St. Pauli vom potenziellen Absteiger zur besten Rückrunden-Mannschaft der 2. Bundesliga. Der Ligaverbleib ist zum Greifen nahe.

Timo Schultz ist froh, dass seine Mannschaft in der bevorstehenden Meisterschaftspause durchschnaufen kann. «Die Rallye der letzten sieben, acht Wochen hat wirklich Kraft gekostet», sagt der Trainer des FC St. Pauli. Genaugenommen sind es sogar neun Wochen gewesen, in denen der Fußball-Zweitligist FC St. Pauli eine unerwartete Erfolgsserie in Richtung Ligaverbleib hingelegt hat.

Es war der 16. Januar, als die Hamburger durch einen Treffer in der Nachspielzeit mit 3:2 bei Hannover 96 gewannen. Zuvor waren die Norddeutschen 13 Spiele sieglos geblieben, standen auf dem 17. Tabellenplatz und hatten vier Punkte Rückstand auf die Nicht-Abstiegsplätze. In den folgenden elf Spielen gelang jedoch die Kehrtwende. Die Hamburger feierten in dieser Zeit acht Siege, holten 25 Punkte und stehen nun mit 35 Zählern auf dem elften Tabellenplatz.

Besonders beeindruckend: Mit 19 Punkten aus den jüngsten neun Spielen ist der FC St. Pauli die beste Rückrundenmannschaft der 2. Bundesliga, holte in dieser Zeit also mehr Zähler als die potenziellen Aufsteiger VfL Bochum (15) und Hamburger SV (13).

Durch das 2:1 beim VfL Osnabrück, der auf dem 16. Tabellenplatz steht, scheint der Ligaverbleib fast sicher zu sein. Die Hamburger rangieren auf Platz elf. Der Vorsprung auf Osnabrück und somit auf den Relegationsplatz beträgt stolze zwölf Punkte. Schultz möchte sich allerdings nicht vorzeitig zum Klassenverbleib gratulieren lassen.

«Wenn wir uns weiterhin auf die nächsten Spiele und nächsten Aufgaben konzentrieren, werden wir weiterhin gute Leistungen bringen, unsere Punkte holen und nach dem 34. Spieltag sehen, wofür es dieses Jahr gereicht hat», erklärt Schultz. «Unser Ziel ist, dass wir die Klasse halten. Momentan sieht es dafür gut aus.»

Auch Stürmer Guido Burgstaller, der gegen Osnabrück bereits sein neuntes Saisontor innerhalb der vergangenen elf Spiele erzielte, blickt zuversichtlich in die Zukunft. «Wenn wir so weitermachen, dann sind die Abstiegssorgen auf jeden Fall vorbei», sagt der ehemalige Schalker.

Wichtig sei vor allem gewesen, dass seine Mannschaft nach der vorherigen Niederlage gegen den SC Paderborn eine Reaktion gezeigt hat: «Wir wollten ein anderes Gesicht zeigen und wieder besser Fußball spielen. Wir haben es heute teilweise auch besser gemacht. Wir sind gut ins Spiel gestartet und hatten viel Ballbesitz, aber nicht so viele Tormöglichkeiten. Der Sieg war verdient.»

Die Doppelspitze mit Burgstaller und Omar Marmoush ist ein Grund dafür, dass die Rallye des FC St. Pauli so erfolgreich verläuft. Der Leihspieler des VfL Wolfsburg wechselte erst im Januar nach Hamburg und erzielte gegen Osnabrück bereits sein fünftes Saisontor. «Es war sehr schön, auch wieder ein Tor zu schießen», sagt der 22-Jährige.

Nach der Pause steht am 5. April im Montagabendspiel die nächste Aufgabe gegen Eintracht Braunschweig an. St. Pauli will die Erfolgsserie und somit auch die Rallye zum Klassenverbleib fortsetzen.

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