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Silber-Segler: Zukunft offen - Katamaran-Crew macht weiter

Silber-Segler: Zukunft offen - Katamaran-Crew macht weiter

Silber-Segler: Zukunft offen - Katamaran-Crew macht weiter

dpa
Tokio (dpa) –
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Fast alle olympischen Medaillen-Gewinner aus dem deutschen Segel-Team haben über ihre sportliche Zukunft noch nicht entschieden. «Wir haben keine Energie damit verbracht, an die Zukunft zu denken. Jetzt gerade möchte ich einfach Pause haben und erst einmal nicht an die nächsten Spiele denken», sagte Susann Beucke am Mittwoch in Tokio. Die 30-jährige Vorschoterin aus Strande bei Kiel hatte am Vortag mit Tina Lutz (30) aus dem bayerischen Holzhausen im 49er FX Silber gewonnen. «Mir kommt die Frage ein bisschen so vor: Man hat gerade den Höhepunkt seiner Karriere erreicht, und dann soll man die Scheidung einreichen oder weitermachen», sagte Lutz.

Auch der Kieler Erik Heil (31) und der Hamburger Thomas Plößel (33), die im 49er ihren Bronze-Coup von Rio wiederholten, sind noch unentschlossen. «Wir wissen auch noch nicht Bescheid, und nehmen uns Zeit», sagte Steuermann Heil der Deutschen Presse-Agentur.

Die im Katamaran Nacra 17 ebenso mit Bronze dekorierten Kieler Paul Kohlhoff (26) und Alica Stuhlemmer (21) planen indes für 2024. «Wir werden versuchen in Paris an den Start zu gehen. Für uns steht fest, dass wir in Kürze wieder Vollgas geben werden», sagte Kohlhoff. Am Erfolgsrezept will das Duo dabei festhalten. «Wir sind unheimlich ehrlich und direkt miteinander. Alles wird auf den Tisch gebracht», sagte der Steuermann.

Die Silber-Gewinner Beucke/Lutz segeln seit 15 Jahren zusammen, hatten es aber erst im dritten Anlauf zu Olympia geschafft. «Wir sind schon wie ein altes Ehepaar», sagte Lutz. «Es gibt nicht viele Partner, die diesen kranken Ehrgeiz haben, das durchzustehen bis Olympia. Eine Segelpartnerschaft ist schon mit am intensivsten, die man mit einem Menschen führen kann», meinte Beucke.

Die drei Crews waren nach dem Ende ihrer Wettfahrten am Dienstag von Enoshima nach Tokio gereist und am Mittwoch im olympischen Dorf unter anderem vom Basketball-Team und den Leichtathleten empfangen worden. «Wir sind alle sprachlos und genießen die Erfahrung», sagte Beucke.

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