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Schwere Sturmböen an Nordsee: Wetterberuhigung am Samstag

Schwere Sturmböen an Nordsee: Wetterberuhigung am Samstag

Schwere Sturmböen an Nordsee: Wetterberuhigung am Samstag

dpa
Hamburg/Kiel (dpa/lno) -
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Regen peitscht bei heftigem Wind über den Fähranleger in Dagebüll. Foto: Bodo Marks/dpa

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Nach dem ersten Herbststurmtief am Donnerstag mit beschädigten Häusern und umgeknickten Bäumen zeige sich das Wetter auch am Freitag von seiner ungemütlichen Seite - allerdings deutlich weniger heftig. Am Wochenende soll sich die Lage dann beruhigen.

Schwere Sturmböen haben am Freitag den Aufenthalt im Freien an der Küste ziemlich ungemütlich gemacht. Dennoch ließen sich etwa in St. Peter-Ording zahlreiche Schaulustige das Spektakel des heranrollenden Hochwassers nicht entgehen, sahen zu, wie es dort den Strand und einen Spielplatz überspülte. Am Wochenende sei mit einem Hochdruckgebiet zu rechnen, sagte ein Sprecher des Deutschen Wetterdiensts (DWD). Am Samstagmorgen gebe es letzte schwache Schauer. Es wehe ein mäßiger Nordwestwind, der sich im Laufe des Tages abschwäche und auf südliche Richtungen drehe. Bei maximal zwölf Grad wechselten sich bewölkte und freundliche Abschnitte ab.

Am Freitag führten Sturm und Hochwasser jedoch noch zu Einschränkungen im Fährverkehr zu einigen Nordfriesischen Inseln. Am Morgen fiel die Fähre von Dagebüll (Kreis Nordfriesland) nach Föhr und von Föhr nach Amrum aus, wie die Wyker Dampfschiffs-Reederei mitteilte. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie sagte erhöhtes Hochwasser auch für Freitagnachmittag voraus. Der Fahrplan sei angepasst worden, sagte ein Sprecher der Reederei. Vom Hafen Schlüttsiel aus gab es am Freitag keine Schiffsverbindung zu den Halligen.

Die Bahnstrecke zwischen Elmshorn und Tornesch im Kreis Pinneberg musste wegen eines Baums in der Oberleitung am Freitagmittag vorübergehend gesperrt werden. Ein Sprecher der Polizei teilte mit, dass den Beamten zunächst ein brennender Baum in der Oberleitung gemeldet worden sei. Es sei zwar zu einem Funkenschlag eines Baums am südlichen Ortsrand Elmshorn gekommen, die Polizisten hätten aber kein offenes Feuer mehr gesehen. Die Oberleitung sei abgerissen gewesen. Am Nachmittag wurde die Sperrung aufgehoben.

Für Freitagabend rechnete das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) in Hamburg damit, dass das Abend-Hochwasser um 1,0 bis 1,5 Metern über dem mittleren Hochwasser liegen könnte. Bereits am Donnerstag hatte eine Sturmflut den Fischmarkt im Stadtteil St. Pauli unter Wasser gesetzt. Der Scheitel sei am frühen Abend mit 1,72 Metern über dem mittleren Hochwasser erreicht worden, sagte eine BSH-Sprecherin.

Nach BSH-Angaben wurden in der Nacht zu Freitag an der nordfriesischen Küste deutlich erhöhte Wasserstände gemessen - die höchsten Werte wurden am Eidersperrwerk und in Husum erreicht. Die Sturmflutmarke von 1,5 Metern über dem mittleren Hochwasser wurde jedoch nicht überschritten. Auch in Hamburg lag der Höchststand laut BSH mit 1,44 Metern am Freitagmorgen knapp unter der Sturmflutgrenze. Der Fischmarkt wurde nicht erneut überschwemmt. Am Abend hob der Hydrodienst des DWD die Sturmflutwarnung für die deutsche Nordseeküste auf.

Wegen des ersten Herbststurms des Jahres musste die Feuerwehr in Hamburg am Donnerstag zu 51 Einsätzen ausrücken. Im Stadtteil Ohlsdorf stürzten zwei etwa 15 Meter hohe Bäume um, einer gegen die Wand eines viergeschossigen Mehrfamilienhauses, der andere auf ein Auto. In Nordfriesland mussten mehrere Menschen aus dem Wasser gerettet werden. Innerhalb kurzer Zeit gab es gleich drei ähnliche Einsätze, wie die zuständige Rettungsleitstelle mitteilte.

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