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Schüsse auf Reiterhof: Verteidigung will mehr Zeugen laden

Schüsse auf Reiterhof: Verteidigung will mehr Zeugen laden

Schüsse auf Reiterhof: Verteidigung will mehr Zeugen laden

dpa
Itzehoe
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Ein Modell der Justitia steht auf einem Tisch. Foto: Volker Hartmann/dpa/Symbolbild

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Der Prozess um die tödlichen Schüsse auf einem Reiterhof in Quickborn (Kreis Pinneberg) ist am Mittwoch vor dem Landgericht Itzehoe die Befragung des Angeklagten fortgesetzt worden. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 41-jährigen Mann vor, am 29. Juni vergangenen Jahres seinen 44 Jahre alten Geschäftspartner mit zwei Schüssen in den Hinterkopf heimtückisch ermordet zu haben.

In der Befragung durch die Schwurgerichtskammer und die Staatsanwaltschaft betonte der Angeklagte erneut, dass es sich bei dem Getöteten um seinen Freund gehandelt habe, von dessen Drogen- und angebahnten Waffengeschäften er zwar gewusst habe. Allerdings habe er damit nie etwas zu tun gehabt. Die Planung und Durchführung der Tat bestreitet der 41-Jährige.

Die Verteidiger erklärten, dass der Angeklagte in einer «gewissen Subkultur» gelebt habe, in deren Umfeld es um umfangreichen Kokain-Handel und Drogenschulden gegangen sei. Einige der Zeugen, die geladen, aber noch nicht befragt worden sind, seien «hochproblematisch». Dazu forderten die Rechtsbeistände die Ladung weiterer Zeugen. Eine Zeugin könnte bekunden, dass das Opfer unter anderem Kontakt zur litauischen Mafia gehabt habe und unter massivem Druck gestanden hätte. Eine weitere Zeugin könne von einem verdächtigen Auto berichten, dass ihr zur Tatzeit in der Nähe des Quickborner «Eulenhofs» aufgefallen sei.

Da es für die Tat keine direkten Beweise oder Augenzeugen gibt, will sich die Staatsanwaltschaft in ihrer Beweisführung vor allem auf die Tatwaffe und digitale Spuren wie zum Beispiel die Auswertung von Handydaten stützen. Beim nächsten Termin am 21. April soll mit der Beweisaufnahme begonnen werden.

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