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Scholz: «Schlechte-Laune-Partei» AfD baut auf Unsicherheit

Scholz: «Schlechte-Laune-Partei» AfD baut auf Unsicherheit

Scholz: «Schlechte-Laune-Partei» AfD baut auf Unsicherheit

dpa
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Bundeskanzler Olaf Scholz (r) spricht mit Mariam Lau (l), Journalistin bei der Zeit. Foto: Jonas Walzberg/dpa

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Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sieht als Grund für den Umfrage-Höhenflug der AfD vor allem die Unsicherheit in krisenhaften Zeiten. Auch angesichts des Erfolgs rechtspopulistischer Parteien in anderen europäischen Ländern stelle sich für ihn die Frage «Warum gibt es solche Schlechte-Laune-Parteien?», sagte er am Samstagabend bei der Veranstaltung «Lange Nacht der Zeit» in Hamburg. «Wir leben in einer Zeit der Umbrüche, in der ganz viele Bürgerinnen und Bürger in unseren Ländern nicht so sicher sind, ob die Zukunft auf ihrer Seite ist und ob sie eine haben.» Das schaffe Unsicherheit «und Resonanz für Parteien, die schlecht gelaunt das Vergangene loben».

Um den Populisten entgegenzutreten, «müssen wir dafür Sorge tragen, dass Europa, dass unsere Länder, eine Zukunft haben, an die man glauben kann». Es gehe nicht zuletzt um die Frage, «was eine Gesellschaft zusammenhält. Das Thema des Respekts», sagte der Kanzler. «Wenn wir es nicht fertigkriegen, Gleichwertigkeit zu empfinden» für unterschiedliche Berufs- und Lebenswege in einer offener gewordenen Gesellschaft, «dann werden wir viel Resonanzraum haben für die Trumpisten, die Brexiteers oder eben für die AfD».

Die AfD hatte im ARD-«Deutschlandtrend» zuletzt mit 18 Prozent mit der SPD gleichgezogen. Eine Insa-Erhebung für die «Bild am Sonntag» sieht die Partei, die vom Verfassungsschutz als rechtsextremistischer Verdachtsfall eingestuft wird, sogar bei 19 Prozent - ebenfalls gleichauf mit der SPD.

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