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Schleswig-Holstein öffnet dritte Gruppe für Corona-Impfungen

Schleswig-Holstein öffnet dritte Gruppe für Corona-Impfungen

Schleswig-Holstein öffnet dritte Gruppe für Corona-Impfungen

dpa
Kiel (dpa/lno) -
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Eine Impfung wird in einer Arztpraxis vorbereitet. Foto: Ralf Hirschberger/ZB/dpa/Symbolbild

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Nun kommen auch alle Lehrer an die Reihe, Lebensmittel-Verkäuferinnen und ehrenamtliche Feuerwehrleute: Sie können sich im Norden ab 10. Mai gegen Corona impfen lassen. Die Regierung hat das weitere Vorgehen beim Impfen beschlossen. Bei Schulen bleibt das Land streng.

Schleswig-Holstein gibt die Corona-Impfungen in Arztpraxen und Impfzentren für die gesamte Gruppe mit der dritthöchsten Priorität ab dem 10. Mai frei. Dies teilte die Landesregierung am Dienstag mit. Zu dieser Gruppe gehören außer den 60- bis 70-Jährigen weitere medizinisch vorbelastete Menschen, alle Lehrer, Feuerwehrleute und Mitarbeiter im Lebensmittelhandel. Gebucht werden können Termine für Impfzentren ab dem 6. Mai. Die Koalition hat sich darauf verständigt, innerhalb der genannten Gruppe alle Berechtigten gleich zu behandeln und hier keine weitere Priorisierung vorzunehmen. Auch Polizisten gehören zur Gruppe 3, aber sie kamen zum Teil schon mit Gruppe 2 beim Impfen zum Zuge.

Ein erster Schritt für Gruppe 3 war die Freigabe der Impfungen für 60- bis 69-Jährige mit Astrazeneca über die Arztpraxen ab Montag. «Wir setzen unseren konsequenten Schleswig-Holstein-Weg auch bei den noch ausstehenden Etappen hin zu mehr Normalität um», erklärte Ministerpräsident Daniel Günther (CDU). Teil dieses Weges sei auch, Freiheiten zurückzugeben, wo dies möglich ist. «Dies tun wir nun bei den vollständig Geimpften und nachweislich Genesenen, da bei Ihnen das Risiko, andere anzustecken, auf ein Minimum reduziert ist.» Die Zahlen in Schleswig-Holstein seien stabil, weil die Menschen im Land den vorgeschlagenen Weg aktiv mitgingen.

Über das weitere Vorgehen hatte sich die Jamaika-Koalition aus CDU, Grünen und FDP nach dem Impfgipfel von Bund und Ländern verständigt. Schleswig-Holstein hatte mit zuletzt 72,2 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen weiterhin den mit Abstand niedrigsten Wert in Deutschland. Bis Montagabend wurden im Land 678 700 Menschen mindestens einmal geimpft, 216 500 zweimal. Die Impfquote betrug bei den Erstimpfungen 23,4 Prozent und bei Zweitimpfungen 7,5 Prozent.

Im Mai und Juni werde es nach den Ankündigungen mehr Impfstoff geben, so dass dann noch mehr geimpft werden könne, sagte Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP). Dabei werde sich der Schwerpunkt zunehmend von den Impfzentren zu den Hausärzten verlagern.

«Wir bleiben vorsichtig und gehen auch im Bereich der Schulen und Kitas einen strikteren Weg, als die Bundeslinie es vorgibt», erläuterte Günther. Er verstehe, dass viele Eltern das hinterfragen. «Aber der gesundheitliche Schutz der Kinder und Jugendlichen hat gerade angesichts steigender Werte in diesen Altersgruppen für uns eine hohe Priorität.» Damit gehen Schulen in Schleswig-Holstein weiterhin ab einer Sieben-Tage-Inzidenz von 100 in den Distanzunterricht und Kitas in den Notbetrieb, während die Bundesnotbremse dies erst ab 165 vorsieht.

Beim Impfen haben weiterhin die Prioritätsgruppen 1 und 2 Vorrang. Hier sind ab diesem Donnerstag neue Termine buchbar. «Es gibt weiterhin Menschen mit einem erhöhten Risiko auf einen schweren Erkrankungsverlauf», sagte Gesundheitsminister Garg. «Dies betrifft Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen und ältere Menschen, die nach der Bundesimpfverordnung Priorität beim Impfen haben, aber aufgrund des begrenzt verfügbaren Impfstoffes teilweise noch keinen Termin erhalten konnten.»

Ab Donnerstag werden über www.impfen-sh.de 22 000 Erstimpfungstermine für den 3. bis 9. Mai mit den Impfstoffen von Biontech und Moderna für die Gruppen 1 und 2 in den Impfzentren buchbar. Im gleichen Zeitraum erhalten die Arztpraxen rund 105 000 Impfdosen von Biontech und Astrazeneca für die beiden Gruppen. Zusätzlich können Ärzte Bürgern ab 60 Jahren ein Angebot mit dem Impfstoff von Astrazeneca machen, wenn niemand eine Impfung dringender benötigt. In die Praxen sollen auch die zusätzlichen 55 000 Dosen von Astrazeneca gehen, die Schleswig-Holstein von Dänemark bekommt und später zurückerstattet.

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