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Schleswig-Holstein: Millionenausfälle belasten Krankenhäuser

Schleswig-Holstein: Millionenausfälle belasten Krankenhäuser

Schleswig-Holstein: Millionenausfälle belasten Krankenhäuser

dpa
Kiel (dpa/lno) -
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Ein Schild weist die Richtung zum Krankenhaus. Foto: Stefan Sauer/zb/dpa/Symbolbild

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Die Krankenhäuser in Schleswig-Holstein bleiben in der Corona-Pandemie einer Umfrage zufolge auf hohen Millionenausfällen sitzen. Alleine im Januar hätten die Erlösausfälle im Vergleich zum Vorjahr 60 Millionen Euro betragen, teilte die Krankenhausgesellschaft Schleswig-Holstein (KGSH) am Montag mit. Ausgleichszahlungen des Bundes von 20 Millionen Euro deckten nur einen Teil davon ab. «Die wirtschaftliche Situation vieler Krankenhäuser ist somit bereits jetzt angespannt und wird sich absehbar zuspitzen», teilte KGSH-Geschäftsführer Patrick Reimund mit.

Er forderte Nachbesserungen bei den Ausgleichszahlungen für das gesamte Jahr 2021. Kliniken, bei denen die Ausgleichszahlungen ausliefen, steuerten auf ein wirtschaftliches Desaster zu. In Kreisen, in denen der Inzidenzwert unter 70 liegt, werden keine Ausgleichszahlungen geleistet. Der Wert gibt an, wie viele Menschen sich je 100 000 Bewohner innerhalb von sieben Tagen infiziert haben.

Nach Reimunds Angaben erwarten die Krankenhäuser in Schleswig-Holstein für das Gesamtjahr 2021 einen Belegungsrückgang von zwölf Prozent im Vergleich zum Referenzjahr 2019. «Jetzt muss die Liquidität aller Krankenhäuser durch auskömmliche Ausgleichszahlungen kurzfristig gesichert ... werden», forderte der Präsident.

Schleswig-Holsteins Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) sieht in dem aktuellen System der Ausgleichszahlungen eine Gefährdung der flächendeckenden Versorgung. «Wenn wir hier nicht die Weichen zügig anders stellen, riskieren wir Insolvenzen, Krankenhausschließungen und damit ein Wegbrechen wichtiger Teile der akut-stationären Versorgung der Bevölkerung in Schleswig-Holstein», teilte der Minister mit. Er habe Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) Vorschläge für ein faireres Ausgleichssystem gemacht. Unter anderem sollte die Grenze des Inzidenzwertes von 70 auf 35 gesenkt und nicht mehr auf Kreis-, sondern auf Landesebene betrachtet werden.

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