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Schiffbauindustrie: Koalitionsvertrag bietet «Megachance»

Schiffbauindustrie: Koalitionsvertrag bietet «Megachance»

Schiffbauindustrie: Koalitionsvertrag bietet «Megachance»

dpa
Hamburg
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Die deutschen Schiffbauer versprechen sich von der kommenden Bundesregierung große Chancen für die maritime Wirtschaft. Besonders erfreut zeigt sich der Branchenverband VSM darüber, dass SPD, Grüne und FDP explizit dessen Forderung nach einem europäischen Flottenmodernisierungsprogramm in den am Mittwoch präsentierten Koalitionsvertrag aufgenommen hätten.

«Entschlossener Klimaschutz ist nicht nur aus Gründen der Nachhaltigkeit dringend geboten, es ist auch eine Megachance für die maritime Wirtschaft am Standort Deutschland», sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbandes für Schiffbau und Meerestechnik (VSM), Reinhard Lüken, in Hamburg. «Die gesamte Flotte muss umgebaut, Stromerzeugung offshore massiv ausgebaut und eine effektive Infrastruktur für klimaneutrale Kraftstoffe aufgebaut werden. Deshalb begrüßen wir ausdrücklich das Bekenntnis der neuen Koalition zur gesamten Wertschöpfungskette des Schiffbaus.»

Im 177-seitigen Koalitionsvertrag heißt es: «Durch Innovation und Technologieführerschaft sorgen wir für eine wettbewerbsfähige maritime Wirtschaft in Deutschland, insbesondere bei klimafreundlichen Schiffsantrieben.» Demnach will die neue Bundesregierung den Schiffbau «über die gesamte Wertschöpfungskette inklusive des Schiffsrecyclings als industriellen Kern in Deutschland» stärken.

Schiffe made in Germany sind global betrachtet längst nur noch ein zwar technologisch ausgefeiltes, aber auch teures Nischenprodukt. Obwohl Europa den größten maritimen Binnenmarkt der Welt hat, gehen 95 Prozent der Order europäischer Reeder an Werften außerhalb der EU. In dieser Situation hofft die Branche darauf, im Zuge der Klimapolitik ihre technologischen Stärken ausspielen und so verlorenes Terrain zurückgewinnen zu können.

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