Schleswig-Holstein & Hamburg

Prien: Schnellere Schutzimpfungen für Lehrer und Erzieher

Prien: Schnellere Schutzimpfungen für Lehrer und Erzieher

Prien: Schnellere Schutzimpfungen für Lehrer und Erzieher

dpa
Kiel (dpa/lno) -
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Karin Prien (CDU) spricht bei einer Pressekonferenz. Foto: Christian Charisius/dpa/Archivbild

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Maskenpflicht an den Grundschulen und kostenlose Corona-Tests für Personal auch an Kitas: Damit will Schleswig-Holstein für Sicherheit bei den Öffnungen von Kitas und Grundschulen sorgen. Bildungsministerin Prien hofft zudem auf schnellere Schutzimpfungen.

Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU) hat schnellere Corona-Schutzimpfungen für Lehrer und Erzieher gefordert. Wenn die Priorisierung von Bildung ernst gemeint sei, müssten Lehrer, das Kita-Personal und andere Beschäftigte an den Schulen «in der Impf-Priorität weiter nach oben rücken», sagte Prien am Freitag mit Blick auf die Öffnung von Grundschulen und Kitas in der kommenden Woche. Die Landesregierung setze auf eine bundesweite Lösung. Dann könnten Lehrer und Erzieher «relativ bald, auch im März schon» Impfungen erhalten.

Lehrer und Schul-Mitarbeiter sowie Erzieher und Beschäftigte in den Kitas können sich zudem bis zu zweimal pro Woche kostenlos auf Corona testen lassen. Dafür hat die Landesregierung 17,2 Millionen Euro bereitgestellt. In den Grundschulen gilt für alle künftig eine Pflicht zum Tragen einer medizinischen Maske.

Der Gewerkschaft Verdi reichen die Pläne nicht aus. Beschäftigte müssten sich jederzeit testen lassen können, teilte die Gewerkschaft mit. Wenn das Personal nicht für feste beziehungsweise kleinere Gruppen reiche, müssten Öffnungszeiten reduziert werden. Zudem müssten für alle Beschäftigten medizinische und FFP2-Masken vorhanden sein und auf dem gesamten Gelände Maskenpflicht herrschen.

Der SPD-Bildungspolitiker Martin Habersaat begrüßte die Teststrategie dagegen. «Wenn knapp 30 Menschen den Vormittag in einem geschlossenen Raum verbringen, ist die Sorge, die Lehrkraft könne infiziert sein, allerdings nicht die einzige.»

Bildungsministerin Prien verwies auf die Folgen des Lockdowns für die Kinder. Durch die Rückkehr der Grundschulen in weiten Teilen des Landes zum Präsenzunterricht werde Schaden von den Kindern abgewendet. «Schule ist nicht nur ein Lernort, er ist auch ein sozialer Ort und daher für die Entwicklung der Kinder immens wichtig», sagte Prien. Bildung habe absolute Priorität.

In zehn Kreisen und kreisfreien Städten sowie auf Helgoland öffnen die Grundschulen am Montag wieder. Zunächst sollen dabei Lesen, Schreiben, Rechnen sowie soziales Lernen im Vordergrund stehen. An den weiterführenden Schulen bleibt es bis zum 7. März beim Lernen auf Distanz, lediglich in den Abschlussklassen gibt es Präsenzangebote.

Wegen weiter hoher Infektionszahlen gibt es in den Grundschulen in Flensburg und dem Kreis Schleswig-Flensburg nur eine Notbetreuung. Lediglich Abschlussklassen werden unterrichtet. Auch in Lübeck und dem Kreis Pinneberg (mit Ausnahme der Nordseeinsel Helgoland) wird das Distanzlernen an den Grundschulen bis 28. Februar fortgesetzt. Ab 1. März soll es dort Wechselunterricht an den Grundschulen geben.

«Wenn die Fallzahlen weiter so stabil sinken, halte ich es für möglich, dass auch in Pinneberg zum 1. März die Grundschulen in den Präsenzunterricht gehen», sagte Prien. Für den Kreis Herzogtum Lauenburg soll bereits am Montag entschieden werden, wie es ab März weitergeht. Bis 28. Februar findet an den dortigen Grundschulen auch nur Distanzlernen statt.

Die Landesregierung will weiterhin jeweils mit einer Woche Vorlauf verbindliche Entscheidungen für die Schulen treffen. Prien appellierte an die Eltern, ihre Kinder nur dann zur Schule zu schicken, wenn diese keine Krankheitssymptome aufwiesen.

Wegen der unklaren Infektionslage in mehreren Kreisen sollen die schriftlichen Abiturprüfungen an den beruflichen Gymnasien um einen Monat verschoben werden. Sie finden nun erst nach den Osterferien statt - wie an den allgemeinbildenden Gymnasien und Gemeinschaftsschulen.

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