Schleswig-Holstein & Hamburg

Osterlämmer: Schafhalter klagen über schlechten Wollpreis

Osterlämmer: Schafhalter klagen über schlechten Wollpreis

Osterlämmer: Schafhalter klagen über schlechten Wollpreis

dpa
Kiel (dpa/lno) -
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Sie gehören zum Frühling dazu wie Osterglocken, Vogelgezwitscher und erste warme Sonnenstrahlen: Die Lämmer auf Schleswig-Holsteins Deichen und Weiden. Schafe sind aber mehr als Wolllieferanten und Touristenattraktion.

Lammzeit in Schleswig-Holstein: Auf vielen Deichen und Wiesen im ganzen Land tummeln sich derzeit Schafnachwuchs und Muttertiere. Die Lammzeit bei den Schafhaltern sei voll im Gange, sagte die Geschäftsführerin des Landesverbandes Schleswig-Holsteiner Schaf- und Ziegenzüchter, Janine Bruser. Bei den Züchtern hingegen beginnt die Lammzeit früher im Jahr. In Schleswig-Holstein gibt es rund 1100 Betriebe, die Schafe halten. Die meisten von Ihnen jedoch im Nebenerwerb oder Hobby, wie Bruser sagte. Um den Lebensunterhalt von der Schafhaltung bestreiten zu können, müssten mindestens 800 Mutterschafe gehalten werden. Man könne daher von etwa 100 Betrieben ausgehen, die im Haupterwerb wirtschaften.

Im Sommer sind neben den rund 130 000 Mutterschafen auch die Lämmer auf den Weiden - insgesamt werden damit nach Angaben der Landwirtschaftskammer mehr als 196 000 Schafe in Schleswig-Holstein gehalten. Bundesweit hat Schleswig-Holstein demnach den drittgrößten Schafbestand nach Bayern und Baden-Württemberg.

Der Marktpreis für Lammfleisch, das traditionell vor allem an Ostern gegessen wird, ist derzeit gut, wie Bruser sagte. Dabei sind es nicht die diesjährigen Lämmer, die geschlachtet werden, sondern die aus dem Vorjahr. Ein Lamm wird bis zu einem Alter von etwa zwölf Monaten als Lamm bezeichnet. Zum Schaf wird es, wenn es die Zähne wechselt. Der Wollpreis hingegen sei im Keller.

Schleswig-Holsteins Schafe sind nicht nur Fleischlieferanten, sondern auch beliebtes Fotomotiv sowie Küsten- und Landschaftsschützer. Durch ihren Verbiss schützen Schafe Heiden und Moore vor Verbuschung und halten auf den Weiden das Gras kurz, um den Wiesenvögeln und Bodenbrütern die Fläche offen zu halten. Die Schafbeweidung der Deiche und Vorländereien ist unverzichtbar, um den Schutz bei Sturmfluten zu gewährleisten: Die Schafe halten die Grasnarbe kurz und treten den Deichkörper fest. Dadurch erhält dieser seine Stabilität, um Sturmfluten standzuhalten sowie Mensch und Tier schützen zu können, heißt es etwa in einer Handreichung des Umweltministeriums.

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