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«Leben zwei Träume»: Bayern-Schreck Kiel fürchtet niemanden

«Leben zwei Träume»: Bayern-Schreck Kiel fürchtet niemanden

«Leben zwei Träume»: Bayern-Schreck Kiel fürchtet niemanden

dpa
Essen
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Essens Dennis Grote und Kiels Finn Porath (l-r.) im Duell um den Ball. Foto: Martin Meissner/AP POOL/dpa

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Wer den FC Bayern schlägt, braucht sich vor niemandem zu fürchten: Mit diesem Selbstbewusstsein sorgt Holstein Kiel derzeit in der 2. Liga und im DFB-Pokal für Furore. Das Double mit Cup und Aufstieg ist möglich.

Das erste Pokalfinale der Vereinsgeschichte ist nur noch einen Schritt entfernt, der erstmalige Aufstieg in die Bundesliga greifbar: Bei Bayern-Schreck Holstein Kiel wächst die Zuversicht auf ein historisches Double. «Wir leben aktuell zwei Träume», sagte Routinier Fin Bartels (34), dessen Rückkehr in die Heimatstadt im vergangenen Sommer sich zu einer fast schon kitschigen Erfolgsgeschichte entwickelt.

Zwar stehen vor dem Erreichen der beiden «noch einige dicken Brocken dazwischen», erklärte Bartels, betonte aber auch: «Die Chancen, die wir jetzt auf dem Tablett liegen haben, wollen wir uns nicht einfach so nehmen lassen.»

Die Euphorie in Kiel ist groß. Nach dem 3:0 (2:0) im Pokal-Viertelfinale bei Viertligist Rot-Weiss Essen gab es rund um das Holstein-Stadion schon ein Feuerwerk und einen Autokorso. Und auch das Selbstvertrauen der Zweitliga-Zweiten ist vor dem Hit beim viertplatzierten Hamburger SV am Montag riesig.

«Wir fürchten uns vor niemandem», antwortete Trainer Ole Werner auf die Frage, wen er sich als Gegner für das Halbfinale wünsche. Im Pott liegen am Sonntag noch Borussia Dortmund, RB Leipzig und der Sieger des Nachholspiels zwischen Jahn Regensburg und Werder Bremen. «Für uns wird jedes Los ein gutes sein», sagte Werner: «Es sind noch vier Kugeln in der Trommel, und wir sind noch dabei. Das hätten wir vor der Saison nicht erwartet.»

In der 2. Runde hatten die Kieler den FC Bayern München ausgeschaltet. Was wohl ihre Zuversicht nährt, es mit jedem Gegner aufnehmen zu können. Gleichzeitig beschönigten sie in Essen, wo sie durch einen unberechtigten Elfmeter auf die Siegerstraße kamen, nichts. «Da hatten wir schon Glück, das muss man ehrlich sagen», gab Bartels zu.

Es sei nun «eine besondere Motivation, etwas Einmaliges zu schaffen», sagte Werner. Wobei genau das Kiel schon gelungen ist. Im Halbfinale des DFB-Pokals standen die Norddeutschen noch nie. «Es ist ein historischer Sieg und ein toller Erfolg für unseren Verein», sagte Geschäftsführer Wolfgang Schwenke deshalb.

Getrübt wird die Freude nur durch die Tatsache, dass die Fans derzeit nicht dabei sein können. «Diesen Erfolg irgendwann noch einmal mit unseren Fans zu feiern», sagte der Kieler Geschäftsführer. «Das müssen wir nachholen.»

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