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Kritisierte Wandzeitung vor Kiezkultladen wird angepasst

Kritisierte Wandzeitung vor Kiezkultladen wird angepasst

Kritisierte Wandzeitung vor Kiezkultladen wird angepasst

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Mehrere Plakate zur Corona-Pandemie hängen im März am Eingang des Clubs "Große Freiheit 36". Foto: Jonas Walzberg/dpa/Archivbild

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Haben Schwurbler Platz für demokratiefeindliche Gedanken auf der Wandzeitung vorm Hamburger Club Große Freiheit 36? Diesen Vorwurf hatten mehrere Konzertveranstalter im März gemacht und Boykott angedroht. Nun hat der Club reagiert und seine Wandzeitung angepasst.

Nach Kritik an der Wandzeitung vor den Clubtüren als mögliches Forum für Corona-Schwurbler hat der Hamburger Club Große Freiheit 36 diese nun leicht umgestaltet. Der Fokus der öffentlich zugänglichen Fläche solle nun auf das Thema «Für Meinungsfreiheit - gegen eine Diffamierungskultur» gelegt werden. Dabei sei das Thema Corona-Pandemie zwar noch präsent, aber etwas zurückgefahren, sagte ein Sprecher am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg.

Das Club-Team wolle vor allem dazu beizutragen, dass «alle Menschen in einer freien und gerechten Welt leben können, in der es keinen Hunger, keinen Rassismus, keine Korruption und keine Unterdrückung von Menschen und sachlich vorgetragene Meinungen gibt». Weder Betreiber noch Mitarbeiter seien Corona-Leugner und Verschwörungstheoretiker oder stünden auch nur im Ansatz mit antisemitischen sowie rechtsnationalen Strömungen in Verbindung, sagte der Sprecher. Begründeter Kritik und einer offenen, demokratischen Diskussion auch mit kontroversen Ansichten stehe man offen gegenüber.

Im März hatten mehrere Hamburger Konzertveranstalter in einem offenen Brief den Boykott dieses Clubs und des Docks angekündigt, weil sie die Wandzeitungen als Forum für «zunehmend gefährliches und demokratiefeindliches Gedankengut» einschätzten. Auf den Zetteln vor der Großen Freiheit 36 waren bis dahin beispielsweise Ärzte mit Aussagen zu überschätzten Todesraten, mit Grippevergleichen oder der Forderung der Abschaffung der medizinisch fragwürdigen Maskenpflicht zitiert.

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