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Kramp-Karrenbauer in der Marineschule: «Ganz besonderer Ort»

Kramp-Karrenbauer in der Marineschule: «Ganz besonderer Ort»

Kramp-Karrenbauer in der Marineschule: «Ganz besonderer Ort»

dpa
Kiel
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Blick auf die Marineschule im Flensburg. Foto: Carsten Rehder/dpa/Archivbild

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Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer ist zu Gast in der Marineschule Mürwik. In Flensburg informiert sie sich über die Offiziersausbildung der Kadetten und kommt immer wieder mit diesen ins Gespräch. Sie will vor allem eines von ihnen wissen.

Simulatorraum, Übungsmast und immer wieder das direkte Gespräch mit jungen Marinesoldaten: Drei Stunden lang hat sich Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) am Donnerstag in der Marineschule Mürwik in Flensburg über die Ausbildung des Marinenachwuchses informiert. Im «Roten Schloss am Meer», wie die an der Flensburger Förde gelegene Marineschule genannt wird, suchte Kramp-Karrenbauer den direkten Kontakt mit den Soldatinnen und Soldaten.

Die Ministerin sprach von einem «ganz besonderen Ort». Neben Fragen zur Ausbildung interessierte sie vor allem, warum die jungen Frauen und Männer zur Marine gegangen sind. Sie zeigte sich erfreut darüber, «wie viele Soldatinnen und Soldaten eigentlich gar nichts mit der See oder mit der Küste zu tun haben». Sie hätten aus ganz anderen Regionen Deutschlands trotzdem den Weg zur Marine gefunden. Diese zeige, welche Faszination der Marine ausübe.

Der 22 Jahre alte Offizieranwärter Bjarne Schröder aus Lübeck startet mit dem Segelschulschiff «Gorch Fock» im Januar zu einem Ausbildungstörn. Bei einem Besuch des Dreimasters an der Marineschule hatte der Norddeutsche am Mittwoch bereits die Chance, an Bord des runderneuerten Schiffs zu gehen. «Das ist einfach der Wahnsinn - dieses Schiff», sagte er. Seine Vorfreude über Zeit an Bord sei sehr groß.

Beeindruckt zeigte sich Kramp-Karrenbauer auch über den Übungsmast auf dem Gelände, an dem Kadetten das Aufentern in die Takelage bereits an Land lernen, damit sie später an Bord der «Gorch Fock» bereits etwas Erfahrung mitbringen. Wie lange es denn dauere, bis man sich dabei sicher fühlte, wollte die Ministerin wissen. Sie stelle sich vor, wie das auf dem Schiff bei entsprechendem Seegang sei und was dafür an Leistung nötig sei. «Und ich habe gelernt, dass das Rückwärtseinparken eines Kraftbootes mindestens genauso so schwierig ist wie das Rückwärtseinparken eines Autos», sagte Kramp-Karrenbauer. 

Der Kommandeur der Marineschule, Flottillenadmiral Jens Nemeyer (58), führte Kramp-Karrenbauer durch verschiedene Bereiche der Schule, die auch über einen erst 2018 modernisierten Schiffsführungssimulator verfügt, auf dem Soldaten Manöver mit den Schiffen erlernen können.

Erst in der vergangenen Woche war die Verteidigungsministerin bei der Marine zu Besuch. Die letzten Seemeilen ihrer Heimreise nach jahrelanger Werftzeit fuhr Kramp-Karrenbauer am 4. Oktober auf der runderneuerten «Gorch Fock» von Eckernförde nach Kiel mit. Tausende Menschen hatten die Heimkehr des Dreimasters in den Heimathafen von den Ufer der Fördestadt aus beobachtet, Dutzende Segel- und Motorboote die Bark begleitet. Kramp-Karrenbauer sprach von einem «sehr emotionalen Empfang in Kiel».

Die Kosten für die Sanierung der 1958 gebauten Bark waren in den vergangenen Jahren von zunächst 10 auf 135 Millionen Euro gestiegen. In den kommenden Wochen stehen mehrere Trainingstörns für die aus 120 Männern und Frauen und Männern bestehende Stammbesatzung der «Gorch Fock» an. Nur 28 von ihnen hatten vor der 2015 begonnenen jahrelangen Sanierung Segelerfahrung mit dem Schiff. Anfang Januar 2022 soll von der Kanareninsel Teneriffa aus der nächste Ausbildungstörn des Schiffs starten - mit Kadetten der Marineschule Mürwik.

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