Schleswig-Holstein & Hamburg

Knapp 2,3 Millionen Wahlberechtigte zur Bundestagswahl

Knapp 2,3 Millionen Wahlberechtigte zur Bundestagswahl

Knapp 2,3 Millionen Wahlberechtigte zur Bundestagswahl

dpa
Kiel (dpa/lno) -
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So große Auswahl wie nie zuvor bei der Bundestagswahl in Schleswig-Holstein: 21 Parteien bewerben sich um Mandate in Berlin. In den Wahllokalen gilt am 26. September Maskenpflicht.

So viele Schleswig-Holsteiner wie nie zuvor dürfen zur Bundestagswahl am 26. September ihre Stimme abgeben. Wahlberechtigt sind 2,276 Millionen Menschen, das sind noch einmal 14.000 mehr als bei Bundestagswahl vor vier Jahren. «Das ist die höchste Zahl der Wahlberechtigten seit 1949 bei Europa- oder Bundestagswahlen», sagte Landeswahlleiter Tilo von Riegen am Donnerstag in Kiel. Bei der Bundestagswahl beträgt das Wahlalter 18 Jahre. Bei Landtags- und Kommunalwahlen im Norden liegt es bei 16 Jahren.

In den Wahllokalen gelten Maskenpflicht und Abstandsgebot. Die sogenannte 3G-Regel (geimpft, genesen oder getestet) greift dort nicht. In den Wahllokalen stünden bei Bedarf Masken bereit, sagte Riegen. «Ich rechne damit, dass sich die Schlangen durch den Abstand räumlich länger anfühlen werden.» Für die zahlreichen ehrenamtlichen Wahlhelfer gilt die 3G-Regel jedoch.

Bei der vorangegangenen Bundestagswahl hatten 22,7 Prozent der Wähler die Möglichkeit der Briefwahl genutzt. Der Landeswahlleiter rechnet damit, dass der Anteil der Briefwähler diesmal noch höher ausfallen wird. Eine Prognose sei aber schwer, weil es bislang keine landesweiten Zahlen zur Briefwahl gibt.

Zur Wahl stehen die Landeslisten von 21 Parteien - 9 mehr als 2017. Dies liege an Erleichterungen bei der Zulassung, sagte Riegen. Für die Landeslisten sind nur noch 500 statt 2000 Unterstützungsunterschriften nötig gewesen. Neben den Landtagsparteien CDU, SPD, Grüne, FDP, SSW und AfD treten unter anderem die Linke, die Freien Wähler und die Partei der Humanisten an. Zugelassen wurden auch die Liberal-Konservativen Reformer (LKR), die NPD, die ÖDP, die DKP und die Partei des Satirikers Martin Sonneborn.

271 Kandidaten bewerben sie um ein Mandat in Berlin (2017: 159). In den elf Wahlkreisen des Landes stehen insgesamt 119 Direktkandidaten zur Wahl (2017: 81). Auf den Landeslisten stehen insgesamt 236 Kandidaten. Für die DKP tritt der älteste Bewerber an: Friedrich Gentzsch aus Bargteheide wurde 1938 geboren. Die 18 Jahre alten Schülerinnen Joy-Phyllis Kaletsch und Patricia Soares (beide Die Partei) sowie Chantal Angelika Jehle (SSW) sind die jüngsten Kandidaten.

Derzeit sitzen aus Schleswig-Holstein 26 Abgeordnete im Bundestag. Die CDU stellt zehn Abgeordnete, die SPD sechs, Grüne und FDP jeweils drei, die Linke zwei und die AfD einen. Hinzu kommt ein fraktionsloser Abgeordneter.

Vor allem für die Halligen wird eine neue Bestimmung in der Wahlordnung zur Herausforderung. Erstmals dürfen die Wahlergebnisse dann nicht mehr im Wahllokal ausgezählt werden, wenn in einem Wahllokal unter 50 Stimmen abgegeben wurden. Dies soll eine Gefährdung des Wahlgeheimnisses verhindern.

«Für den Fall, dass auf Hooge die Marke unterschritten wird, soll die Urne per Schiff der Feuerwehr nach Pellworm gebracht werden», sagte Riegen. Wie viele kleine Gemeinden von der neuen Bestimmung tatsächlich betroffen sein werden ist noch unklar.

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