Schleswig-Holstein & Hamburg

Klagen über mehr vorgetäuschte Impfberechtigungen

Klagen über mehr vorgetäuschte Impfberechtigungen

Klagen über mehr vorgetäuschte Impfberechtigungen

dpa
Berlin/Mainz
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Ein Arzt zieht eine Spritze mit dem Impfstoff von Moderna auf. Foto: Oliver Berg/dpa/Symbolbild

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Viele Impfzentren klagen nach einem Medienbericht über Aggressivität von Impfwilligen und zunehmende Versuche, sich mit falschen Angaben eine vorzeitige Impfung zu erschleichen. Die SWR-Sendung «Report Mainz» berichtete von mehreren tausend Fällen.

Allein das Hamburger Impfzentrum meldete «Report Mainz» zufolge zuletzt sogar 2000 Vordrängler in einer Woche. Um vorzeitig an einen Impftermin zu kommen, würden etwa falsche Alters- oder Berufsangaben gemacht. In München würden bis zu 350 Vordrängler in der Woche erwischt, in Saarbrücken bis zu 140. «Report Mainz» hatte bei den Impfzentren der Landeshauptstädte nachgefragt, allerdings erfassen nicht alle Zahlen zu Impfvordränglern.

Das rheinland-pfälzische Gesundheitsministerium geht dagegen von weniger als einem Prozent von Menschen aus, «die wissentlich oder unwissentlich» in einem der 32 Impfzentren fälschlicherweise eine Impfung wollen, wie ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in Mainz sagte. Zu Aggressionen käme es dabei nur in Einzelfällen.

Der Sprecher der Hamburger Sozialbehörde, Martin Helfrich, sagte der Redaktion: «Die Stimmung wird aggressiver. Den Menschen ist teilweise sehr klar, dass sie nicht berechtigt sind und trotzdem versuchen sie, sich impfen zu lassen.»

«Report»-Recherchen zeigen demnach, dass die Impfbetrüger sich oft als höher priorisierte Kontaktpersonen von Pflegebedürftigen oder Schwangeren ausgeben. Denn eine pflegebedürftige Person etwa kann zwei Kontaktpersonen benennen, die vorrangig geimpft werden. In einem der SWR-Redaktion bekannten Fall schafften es aber statt zwei acht junge und gesunde Leute, sich als Kontaktpersonen impfen zu lassen.

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