Schleswig-Holstein & Hamburg

Insolvenzverwalter sucht Käufer für Traditionswerft

Insolvenzverwalter sucht Käufer für Traditionswerft

Insolvenzverwalter sucht Käufer für Traditionswerft

dpa
Rendsburg (dpa/lno) -
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Die insolvente Rendsburger Nobiskrug-Werft mit rund 330 Beschäftigten soll verkauft werden. Die internationale Beratungsgesellschaft PwC sei mit dem Verkauf beauftragt worden, teilte der vorläufige Insolvenzverwalter Hendrik Gittermann von der Hamburger Kanzlei Reimer am Donnerstag mit. «Mein Ziel ist es, bis Ende Juni einen Investor zu finden, der Nobiskrug fortführt, um mit der bestehenden Belegschaft weiterhin Schiffe in Rendsburg zu bauen.» In den vergangenen zwei Wochen hätten bereits mehrere potenzielle Investoren aus dem In- und Ausland Interesse bekundet.

Mehr als 100 potenzielle Investoren sollen in den kommenden Tagen ein Informationspaket und eine Einladung zur Abgabe eines Angebots erhalten. «Wir sind zuversichtlich, dass Nobiskrug insbesondere für andere Schiffbauer und Player aus der maritimen Wirtschaft interessant ist, um den Standort und das Know-how der Mitarbeiter zukünftig nutzen zu können», teilte der PwC-Partner Timo Klees mit.

Nobiskrug hatte am 12. April beim Amtsgericht Neumünster die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragt. Als Grund hatte das Unternehmen kritische Entwicklungen im Jachtbau genannt. Nobiskrug gehört zur internationalen Schiffbaugruppe Privinvest. Zu der Gruppe gehören auch die Werften German Naval Yards Kiel und die Lindenau-Werft in Kiel. Beide Schiffbaubetriebe sind von der Nobiskrug-Insolvenz nicht betroffen.

Die auf den Bau von Luxusjachten ab 60 Metern Länge spezialisierte Werft am Nord-Ostsee-Kanal hat seit ihrer Gründung 1905 weit über 750 Schiffe gebaut. Zu den bekanntesten Neubauten vergangener Jahre gehörte die knapp 143 Meter lange Mega-Segeljacht «A». Sie wurde von Nobiskrug aber in Kiel gebaut.

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