Schleswig-Holstein & Hamburg

Hamburger Senat will Lockdown-Verlängerung umsetzen

Hamburger Senat will Lockdown-Verlängerung umsetzen

Hamburger Senat will Lockdown-Verlängerung umsetzen

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Peter Tschentscher, der Erste Bürgermeister von Hamburg. Foto: Christian Charisius/dpa/Archivbild

Hamburg bleibt im Lockdown, zumindest bis zum 7. März. Und vor den Frühjahrsferien sind auch in Schulen und Kitas keine weiteren Lockerungen zu erwarten. Die gibt es lediglich für Friseure.

Einen Tag nach den Beratungen von Bund und Ländern zur Verlängerung des Corona-Lockdowns will der rot-grüne Hamburger Senat bereits am Donnerstag die Beschlüsse umsetzen. Sonderwege sind dabei nicht zu erwarten, wie Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) am Mittwochabend nach den Gesprächen der Länderregierungschefs mit der Kanzlerin deutlich machte. Auch von der den Ländern eingeräumten Möglichkeit, schon vor dem 7. März Schulen und Kitas zu öffnen, werde man keinen Gebrauch machen. Grund seien die Frühjahrsferien, die in Hamburg schon am 1. März beginnen.

Zwar zeigten die Corona-Zahlen in der Hansestadt derzeit in die «richtige Richtung (...) wir wissen aber nicht, wie lange das noch so weitergeht», sagte Tschentscher. Die Situation sei angesichts der Virusmutanten nach wie vor unsicher, so dass man davon ausgehen müsse, «dass die Lage schwieriger wird», warnte er. Die Inzidenz, also die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen, müsse weiter deutlich gesenkt werden - «auf unter 35, um Sicherheit zu bekommen und nicht die Gefahr einer dritten Welle zu erleiden».

Die seit Dezember geltenden harten Einschränkungen würden daher «zunächst bis zum 7. März verlängert, und alle Grundsätze gelten fort». Lediglich die Friseurgeschäfte dürften ab dem 1. März wieder öffnen, weil sich herausgestellt habe, dass ihre Schließung «für viele Menschen ein dringendes Problem des Alltags ist». Dies gelte vor allem für ältere Menschen, die sich häufig selbst nicht mehr frisieren könnten. «Deshalb diese eine Ausnahme.»

Tschentscher appellierte erneut an die Menschen, die Kontakte auf das Nötigste einzuschränken. Die Lage erlaube auch weiterhin keine privaten Reisen, sagte er mit Blick auf die bevorstehenden Ferien. «In diesem Jahr sollte es keine Urlaubsreise geben.»

Tschentscher bezeichnete die gesunkene Sieben-Tage-Inzidenz als «sehr gute Nachricht». Jetzt liege der Wert in Hamburg unter 70, nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) sogar unter 60. Experten warnten aber vor den Mutanten, die sich bereits in Großbritannien, Portugal und anderen Ländern ausgebreitet hätten. Das RKI gehe bislang davon aus, dass fünf bis sechs Prozent der Infektionen in Deutschland durch die britische Variante verursacht seien. «Wie schnell es zunimmt (...), das ist alles noch nicht ausreichend fundiert erfasst», sagte Tschentscher.

Gern würde er den Menschen schon jetzt sagen, wann alle Läden wieder öffnen können, sagte er. «Aber da wir alle keine Hellseher sind, auch die Wissenschaft nicht, (...) können wir dazu keinen Termin nennen.»

Nach Angaben der Gesundheitsbehörde sind die derzeit geöffneten Supermärkte und Geschäfte des alltäglichen Bedarfs keine Infektionsherde. Es könnten zwar nicht alle Übertragungen nachverfolgt werden. Aber: «Die zuständigen Behörden haben keinerlei Anhaltspunkt dafür, dass Supermärkte oder andere noch geöffnete Geschäfte in den vergangenen Wochen Ansteckungsherde waren.»

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