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Hamburg bereitet sich auf Corona-«Notbremse» vor

Hamburg bereitet sich auf Corona-«Notbremse» vor

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dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Kaum hat der Senat die sogenannte Notbremse bei den Corona-Maßnahmen angekündigt, schon steigt der Inzidenzwert in Hamburg über 100. Sollte er jenseits der wichtigen Marke bleiben, drohen der Stadt wieder schärfere Regeln.

Angesichts weiter steigender Corona-Zahlen bereitet der Hamburger Senat die Stadt auf die bald drohende Rücknahme der jüngsten Lockerungen vor. «Einzelhandel, Museen, Galerien, Zoos und botanische Gärten müssen sich darauf einstellen, dass die zuletzt vorgenommenen Öffnungsschritte in den nächsten Tagen zurückgenommen werden», sagte Senatssprecher Marcel Schweitzer am Mittwoch. Zuvor hatte der Sieben-Tage-Inzidenzwert in Hamburg die 100er-Marke überschritten. «Auch angesichts der deutschlandweiten Entwicklung der Pandemie geht der Senat davon aus, dass sich der Trend der letzten Wochen fortsetzt.»

Liege die Inzidenz an drei aufeinander folgenden Tagen über 100, greife die Regelung der Bund-Länder-Vereinbarung zur Notbremse. So hatte es der Senat bei seiner Sitzung am Dienstag entschieden. Der Inzidenzwert stellt die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen dar. In Hamburg lag er am Mittwoch bei 100,9. Ohne Trendumkehr würde die Notbremsen-Regel am Freitag ausgelöst.

Der Senat habe die Änderung der Eindämmungsverordnung bereits vorbereitet, «damit sie unmittelbar veröffentlicht werden und in Kraft treten kann», sagte Schweitzer. «Hierüber wird rechtzeitig informiert.» Der Tierpark Hagenbeck verschob am Mittwoch bereits seine Pressekonferenz zur ursprünglich für Ende kommender Woche geplanten Öffnung auf unbestimmte Zeit.

Für die Bürger bedeutet die Notbremse die Rückkehr zum Status vor dem letzten Öffnungsschritt. «Im Einzelhandel ist dann bis auf weiteres nur noch «Click & Collect» möglich. Private Kontakte müssen sich wieder auf eine Person außerhalb des eigenen Hausstandes beschränken, Kinder bis 14 Jahre werden dabei nicht mitgezählt», sagte Schweitzer. «Auch Sport im Freien ist dann nur unter dieser Kontaktbeschränkung möglich.»

In Hamburg wurden am Mittwoch 393 Neu-Infektionen gezählt. Das sind 184 mehr als am Dienstag und 190 mehr als am Mittwoch vor einer Woche. Die Inzidenz machte damit binnen eines Tages einen Sprung von exakt 10 Punkten auf 100,9. Vor einer Woche hatte sie in Hamburg noch bei 78,7 gelegen.

Seit Ausbruch der Pandemie haben sich nach Angaben der Gesundheitsbehörde 55 877 Hamburgerinnen und Hamburger nachweislich mit Sars-CoV-2 infiziert; 50 200 von ihnen gelten laut Robert Koch-Institut (RKI) inzwischen als genesen. Die Zahl der Corona-Toten in Hamburg erhöhte sich nach Angaben des Instituts um 5 auf 1337.

In den Hamburger Krankenhäusern wurden laut Behörde mit Stand Dienstag 260 Corona-Patienten behandelt, davon 97 auf Intensivstationen. Das waren zwei beziehungsweise vier weniger als am Montag.

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