Ermittlungen

«Göhrde-Morde»: Telefonbuch hat Polizei weitergebracht

«Göhrde-Morde»: Telefonbuch hat Polizei weitergebracht

«Göhrde-Morde»: Telefonbuch hat Polizei weitergebracht

dpa
Lüneburg
Zuletzt aktualisiert um:
Polizeibeamte untersuchen im Wald in der Göhrde den Auffindeort des ermordeten Paares. Foto: picture alliance/Michael Behns/dpa/Archivbild

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Im bisher ungeklärten Kriminalfall um die «Göhrde-Morde» suchte die Polizei vor gut zwei Monaten ein altes Telefonbuch von 1989. Sie wandte sich an die Bevölkerung - und bekam ein Exemplar. Hat es den Ermittlern etwas gebracht?

Ein mehr als 30 Jahre altes Telefonbuch hat die Ermittler im Fall der sogenannten Göhrde-Morde weitergebracht. Es war diesen Sommer nach einem Aufruf der Polizei aufgetaucht. Das Telefonbuch aus dem Jahr 1989 habe Ermittlungsansätze ergeben, sagte Polizeisprecherin Julia Graefe in Lüneburg der Deutschen Presse-Agentur. Nähere Angaben dazu wollte sie aber wegen der laufenden Ermittlungen nicht machen.

Im Juli hatte die Polizei die Bevölkerung um Mithilfe gebeten, weil sie in dem Kriminalfall einer bisher nicht verfolgten Spur nachgeht. Sie wollten bestimmte damalige Telefonnummern mit der Vorwahl 040 abgleichen. Bloß: Bisher hatten die Beamten kein entsprechendes Telefonbuch zur Verfügung. Wenig später wurden die Ermittler fündig. «Wir haben noch Telefonbücher darüber hinaus bekommen» berichtete Graefe. Etwa aus den Jahren 1990 und 1991. Die würden derzeit archiviert, um sie in anderen Fällen nutzen zu können. «Wir haben jetzt keine Lücken mehr in unserem Archiv.»

Neben den bereitgestellten Telefonbüchern waren laut Polizei auch weitere Hinweise zu den Ermittlungen eingegangen. «Es haben sich auch Kontakte ergeben zu Personen, die sich bisher noch nicht gemeldet haben», sagte die Polizeisprecherin.

Die «Göhrde-Morde» bezeichnen den gewaltsamen Tod von zwei Paaren in der Gemeinde Göhrde im niedersächsischen Landkreis Lüchow-Dannenberg im Sommer 1989. Der Hauptverdächtige, ein Friedhofsgärtner, beging im Jahr 1993 in Untersuchungshaft Suizid. Die Polizei prüft aber Hinweise auf einen mutmaßlichen Mittäter. Das Sachgebiet «Cold Case» der Lüneburger Polizei ermittelt seit 2017 in dem Fall.

Mehr lesen

Ehrenamt

Flucht vor häuslicher Gewalt – die Freiwilligen im Frauenhaus Apenrade haben immer ein offenes Ohr

Apenrade/Aabenraa Damit ein Frauenhaus funktioniert und zu einem sicheren Ort wird, müssen viele verschiedene Leute zusammenarbeiten. Für die Einrichtung in Apenrade sind das nicht nur festangestellte Fachkräfte, sondern auch engagierte Freiwillige. Warum sie für das Apenrader Frauenhaus so wichtig sind und die Arbeit vor Ort nachhaltig unterstützen, erklären Hanne Frederiksen und Henriette Tvede Andersen.